Das nochmal neue Speichern ab Photoshop 22.4.2

Kürzlich hat Adobe am Speicherverhalten von Photoshop einige Änderungen vorgenommen. Darüber habe ich ausführlich berichtet: Das neue Speichern ab Photoshop 22.4.0

Die Änderungen waren jedoch umstritten und haben bei sehr vielen Anwendern zu Unmut geführt. Adobe hat hier aber (zur Abwechslung) schnell reagiert und mit dem Update auf 22.4.2 vom 8. Juni Verbesserungen vorgenommen.

Neuerungen
Die aktuelle Version weist nun zwei neue Voreinstellungen auf:

91-ps-save-preferences


Wie im Screenshot zu sehen, kann man nun das automatisch hinzugefügte "Kopie" beim Nutzen der Funktion »Kopie speichern« deaktivieren. Damit wurde schon mal ein großer Kritikpunkt gelöst.

Ebenso ist es nun auch möglich, das alte Speichern-unter-Verhalten wiederherzustellen. Damit kann man wieder alle Formate über den Befehl»Speichern unter« erreichen. Will man also von einen Ebenendokument ein JPEG speichern, kann man dies wieder mit »Speichern unter« machen und muss dazu nicht mehr den kürzlich eingeführten Befehl »Kopie speichern« nutzen.

Aktiviert man das »alte Speichern unter«, wird die zweite Voreinstellung »Kopie nicht anhängen« automatisch aktiviert – weil es eben seit macOS Catalina für Adobe nicht mehr möglich ist, denn Speichern-unter-Dialog so zu manipulieren, dass das »Kopie« dem Namen hinzugefügt wird. Da dieser Zusatz aber nicht sehr beliebt war, wird er wohl nur wenigen Nutzern abgehen. Damit man sich den Auswirkungen vom Fehlen des »Kopie«-Zusatzes bewusst wird, warnt Photoshop beim aktivieren der Voreinstellungen.

91-ps-save-pref-copy-warning

Übrigens: Unter Windows führt das Aktivieren vom »alten Speichern unter« zum exakt gleichen Verhalten wie früher, d.h. hier kann auch beim »Speichern unter« der Namenszusatz »Kopie« vom Betriebssystem hinzugefügt werden. Wie gesagt, Kern des Problems war ja die Änderung in macOS.

Fazit
Die Änderungen werden viele Anwender glücklich machen, da sie für die großen Kritikpunkte der letzen beiden Updates Lösungen anbieten. Ob das die letzte Änderung am Speicher-Verhalten war, bleibt abzuwarten, denn ehrlicherweise ist das Speichern in Photoshop immer noch etwas holprig.

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Das neue Speichern ab Photoshop 22.4.0

Mit dem Update auf Photoshop 22.4.0 hat Adobe – zum Unmut vieler Anwender – wiedermal etwas am Speicher-Verhalten geschraubt. Was ist passiert?

Bis inkl. Photoshop 22.3.1 gab es zwei Optionen zum Speichern:

  • Speichern und
  • Speichern unter
»Speichern« speicherte (ohne weitere Dialoge) das aktuell offene Dokument. Wurde das Dokument noch nie gespeichert, öffnete sich der Speichern-untern-Dialog. Mit »Speichern unter« konnte man auch schon einmal gespeicherte Dokumente unter neuem Namen, Ort oder Format speichern. Dieses neue Dokument wurde dann zugleich auch das aktuell offene Dokument. Hatte man also Dokument-A.psd offen und speicherte es mithilfe von »Speichern unter« als Dokument-B.tif, war anschließend nur noch Dokument-B.tif in Photoshop offen. Änderungen, die man nach diesen Speichern-unter-Vorgang machte, waren ausschließlich im TIFF-Dokument vorhanden. Dieses Verhalten konnte man aber durch die Speicher-Option »Als Kopie« verändern. Denn damit wurde diese Kopie nach dem Speichern eben nicht zum aktuellen Dokument und somit nur stillschweigend im Hintergrund gesichert.

user-copy-save-pre-22-4


Hat man jedoch versucht, ein Ebenen-Dokument über den »Speichern unter«-Dialog als JPEG zu speichern, speicherte Photoshop zwangsweise als Kopie:

copy-save-pre-22-4

Auch hier blieb somit das Ausgangsdokument offen. Das machte auch Sinn, denn das Speichern vom JPEG sollte nicht den Eindruck erwecken, man würde hier ein gleichwertiges Dokument mit allen Ebenen oder sonst was speichern. Adobe hat also versucht mit diesem Verhalten den Verlust von Daten zu verhindern.

Seit Photoshop 22.4.0 gibt es nun aber drei Varianten beim Speichern:

  • Speichern,
  • Speichern unter und
  • Kopie speichern

ps-save-options-22-4


»Speichern« macht das, was es auch vorher schon machte. »Speichern unter« hingegen verhält sich etwas anders: Hat man ein Ebenen-Dokument offen und möchte es mittels »Speichern unter« als JPEG speichern, wird man scheitern, denn Photoshop bietet nun nur noch jene Dateiformate an, die das aktuelle Dokument in ihrer Gesamtheit speichern können – soll heißen, mit all den Features, die das Dokument gerade aufweist. Das können Ebenen sein, die eben in JPEGs nicht möglich sind, aber auch andere Eigenschaften, wie z.B. mehr als 8-Bit Farbtiefe, was mit JPEGs ebenso nicht möglich ist.

ps-22-4-save-as
Werden Features wie Ebenen von einem Dateiformat nicht unterstützt, werden sie im neuen Speichern-unter-Dialog nicht mehr angezeigt.

Will man so ein Dokument nun als JPEG speichern, muss man den neuen Befehl »Kopie speichern« bemühen.* Dieser bietet weiterhin alle möglichen Dateiformate an. Dem Dateinamen wird automatisch der Zusatz »Kopie« hinzugefügt. Das soll dem Benutzer wieder eindeutig klar machen, dass hier ein neues Dokument entsteht, das mitunter eben nicht dem Original gleicht. Also wie schon vorher, versucht man hier wieder, den Verlust von Daten zu verhindern. Das ist gut gemeint, führt aber leider in der Praxis dazu, dass nun immer beim Speichern von JPEGs der Zusatz »Kopie« manuell gelöscht werden muss.

Vorsicht ist auch bei alten Benutzergewohnheiten geboten: Die meisten User nutzen Tastaturkürzel – das Kürzel Umschalt + Command + S für das alte »Speichern unter« gilt nun standardmäßig für »Kopie speichern«. Das resultierende Verhalten kann etwas verwirren. Wer Aktionen mit Speichern-Funktionen nutzt, muss diese eventuell auch neu aufnehmen, da das gewünschte Verhalten unter Umständen nicht mehr funktioniert.

Dazu kommt, dass Ebenendokumente beim »Speichern unter« als TIFF, nicht mehr auf eine Ebene reduziert werden können:
tiff-optionen
Diese Option steht ab jetzt nur mehr über den Befehl »Kopie speichern« zur Verfügung. Das ist zwar, was die neue Speicherlogik betrifft, ein konsequenter Schritt – nervt aber dennoch.

Die Umstellung trifft Windows- und Mac-Nutzer gleichermaßen, gemacht wurde sie aber für letztere. Und das nicht ganz freiwillig. Apple strich nämlich schon mit macOS Catalina ein paar APIs aus dem Betriebssystem, sodass das alte Verhalten von Adobe nicht mehr fehlerfrei abgebildet werden konnte. Man entschied sich daher nun für diese Lösung:

ps-save-feedback-forum
Quelle: feedback.photoshop.com


*Abgesehen natürlich von »Schnell-Export«, »Für Web speichern« etc.


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Banding (Tonwertabrisse) verstehen, vermeiden und entfernen

Was ist Banding?
Unter Banding oder auch Tonwertabrisse versteht man sichtbare Stufen innerhalb eines Verlaufs, der eigentlich stufenlos sein sollte. Häufig tritt dieses Problem z. B. bei blauem Himmel auf.

88-banding-example-1260px-aRGB
Die Tonwertabrisse wurden hier durch eine bewusst schlechte Komprimierung verstärkt.

Der Grund für das Banding ist immer die Tatsache, dass der Verlauf zu wenig Abstufungen besitzt und die einzelnen Stufen somit für das menschliche Auge sichtbar werden. In der Regel entstehen solche Tonwertabrisse (engl. bands) erst in der Bildbearbeitung und nicht etwa bei der Aufnahme in der Kamera.

Für das Problem gibt es zwei Lösungsansätze: Am Besten ist es, die Entstehung des Bandings von vornherein zu verhindern. Dazu muss man natürlich wissen, wodurch es verursacht wird, und genau das sehen wir uns gleich an. Wenn das Banding nun aber schon im Bild ist, hilft nur noch, es wieder loszuwerden. Auch hierfür gibt es ein paar Tricks, die weiter unten folgen.

Lösungsansatz #1: Banding vermeiden

Wie oben erwähnt, ist das Grundproblem immer die zu geringe Anzahl an Abstufungen. Das kann von verschiedenen Dingen verursacht werden:

  1. Hard- und Software (Monitor, Anzeigeprogramm etc.),
  2. zu geringe Farbtiefe,
  3. unvorteilhafte Bildbearbeitung,
  4. starke Komprimierung oder
  5. falsches Farbprofil
Sehen wir uns die einzelnen Punkte genauer an:

Ursachen für Banding


Ursache 1: Hard- und Software
Zunächst einmal muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Tonwertabrisse nicht immer tatsächlich im Dokument »vorhanden« sind. Es kann ebenso gut sein, dass ganz einfach die Monitor-Darstellung das Banding verursacht. Die allermeisten Monitore auf dieser Welt arbeiten mit nur 8 Bit* und unter Umständen ist eben das der Grund für die sichtbaren Tonwertabrisse:


88-farbtiefe-pfad-1260px-sRGB

D.h. also der Verlauf bzw. das Dokument besitzt zwar genügend Abstufungen, aber sie gelangen nicht in unser Auge, weil der Monitor nur einen Teil davon anzeigen kann. Professionelle Monitore mit 10-Bit-Farbtiefe sind von dieser Einschränkung natürlich nicht betroffen:

88-farbtiefe-pfad-optimal-1260px-sRGB


Wichtig ist aber nicht nur der Monitor. Auch die Anzeige-Software, also in der Regel das Bildbearbeitungsprogramm, muss in der Lage sein, 10-Bit-Daten an den Monitor zu senden. Photoshop kann das schon seit vielen Versionen. Die Einstellung dazu findet man unter Voreinstellungen > Leistung > Grafikprozessor-Einstellungen > Erweiterte Einstellungen:

88-30-bit-photoshop-1260px-sRGB
Ist diese Einstellung aktiviert, gibt Photoshop 30-Bit-Daten (= 3 x 10 Bit pro Farbkanal) aus.

Dazu kommt noch, dass auch das Betriebssystem 10-Bit-Farbtiefe unterstützen muss. Das ist aber bei Windows schon lange der Fall und auch unter macOS seit Version 10.11 kein Thema mehr.

88-framepuffer-1260px-sRGB
Framepuffertiefe (früher Pixeltiefe) in Systeminformation > Grafik/Displays

Bei Windows-PCs muss auch die Grafikkarte entsprechend ausgerüstet sein.

Ursache 2: Farbtiefe
Wie eingangs erwähnt, ist das Grundproblem des Bandings die zu geringe Anzahl an Abstufungen. Ein 8-Bit-Bild mit seinen 256 Stufen besitzt für manche Fälle einfach zu wenig Farben, um einen stufenlosen Verlauf für das Auge zu erzeugen:


88-verlauf-mit-banding-1260px-sRGB

Anders im 16-Bit-Farbmodus: Hier stehen so viele Abstufungen zur Verfügung, dass keine Tonwertabrisse entstehen können:

88-verlauf-ohne-banding-1260px-sRGB

Hinweis: Grundlagen zum Thema Farbtiefe findest du im Artikel Bits und Bytes (8 vs. 16 Bit)

Sonderfall Photoshop: Doch selbst wenn ein Dokument in 16-Bit vorliegt und auch die ganze Hard- und Software mit 10 Bit arbeitet, heißt das noch immer nicht, dass bei der Darstellung kein Banding auftritt. Denn Photoshop nutzt beispielsweise bei kleinen Zoomstufen auch innerhalb von 16-Bit-Bilder einen 8-Bit-Cache. Mehr dazu findest du in meinem Artikel Banding (Tonwertabrisse) im 16-Bit-Modus

Ursache 3: Bildkorrekturen
Bilder, die direkt aus der Kamera kommen, weisen meist genug natürliches Rauschen auf, so dass Banding nicht auftritt. D.h. Banding entsteht in der Regel erst bei manuellen Eingriffen in das Bild. Dabei kann es sich um das künstliche Erzeugen eines Verlaufs handeln oder natürlich um Gradations- und Farbkorrekturen. Problematisch ist beispielsweise, wenn viele Gradationskurven übereinander wirken. Oder noch schlimmer, wenn sie gegeneinander wirken – also wenn beispielsweise eine Gradationskurve aufhellt und eine weitere im selben oder ähnlichen Maß abdunkelt. Damit landet man zwar vielleicht optisch wieder am Anfang, hat sich aber eventuell Tonwertabrisse ins Bild »korrigiert« (Im Englischen wird das als »cross curving« bezeichnet und das zählt in der professionellen Bildbearbeitung natürlich zu einem schlechten Workflow). Vorallem aber auch Korrekturen mittels »Farbton/Sättigung« sind ein Klassiker, um Banding zu erzeugen bzw. zu verstärken. Vielfach sind es aber auch Ebenenmasken von Einstellungsebenen, die Probleme bereiten. Denn gerade für partielle Korrekturen nutzt man ja häufig weiche Masken und die sind nichts anderes als ein Verlauf.

Ursache 4: Komprimierung
Banding kann auch durch verlustbehaftete Komprimierungen hervorgerufen werden. Eine starke JPEG-Kompression ist hierfür »bestens« geeignet.

Ursache 5: Farbprofil
Auch das Zuweisen eines falschen Farbprofils auf das Bild kann vorhandenes Banding verstärken. Im Prinzip ist die dadurch hervorgerufene Farbverschiebung ja nichts anderes als eine ungünstige Korrektur mittels Gradationskurve oder ähnlichem.

Lösungsansatz #2: Banding entfernen

Beachtet man die oben angesprochenen Ursachen kann man Banding zwar theoretisch vermeiden, in der Praxis hat man das aber nicht immer in der Hand. Muss man beispielsweise mit Bildmaterial arbeiten, welches schon Tonwertabrisse aufweist, dann hilft nur, sie wieder loszuwerden. Und dafür gibt es in Wirklichkeit nur eine brauchbare Technik:

1. Dithering
Dithering nennt man jene Technik, die mithilfe einer speziellen Pixelanordnung dem Auge eine Mischfarbe vortäuscht, die eigentlich nicht dargestellt werden kann. Beispielsweise kann der folgende Verlauf, der im Original mehrere hundert einzelne Farbtöne aufweist ...

88-verlauf-normal-1260px-sRGB

… auch mit nur drei Farben relativ gut dargestellt werden:

88-verlauf-dither

Der Grund dafür ist Anordnung der Pixel, die man in der Vergrößerung deutlich erkennen kann:

88-verlauf-dither-ausschnitt-1260px-sRGB

Das ist natürlich ein extremes Beispiel. Nicht immer fehlt es an mehreren hundert Farbabstufungen und daher ist das Dithering-Muster in der Regel auch nicht zu erkennen.

Da sich diese Technik gut etabliert hat, hat Adobe sie bei einigen (Banding-hervorrufenden) Funktionen standardmäßig implementiert:

88-dither-1260px-sRGB


Beispielsweise wird bei der Erstellung eines Velaufs sinnvollerweise automatisch gedithert. Ebenso wird bei Farbraumtransformationen und auch Änderungen an der Farbtiefe gedithert.

Spannend ist für uns aber vor allem die Tatsache, dass das Dithering bei Änderungen an der Farbtiefe angewandt wird. Warum?
Stellen wir uns vor, wir arbeiten an einer aufwändigen Montage. Wir haben also ein Photoshop-Dokument mit einer Vielzahl an Ebenen und vor allem Einstellungsebenen. Und dadurch dass wir in 8 Bit arbeiten, sind im Laufe der Bearbeitung Tonwertabrisse entstanden. In so einem Fall reicht es dann mitunter, wenn man das Dokument nach 16 Bit konvertiert, dann auf eine Ebene reduziert und schließlich wieder zurück nach 8 Bit wandelt. Vorsicht: Da man hiermit den Ebenenaufbau verliert, sollte man diese Technik erst direkt vor der Ausgabe anwenden.

2. Dithering imitieren
Man kann das Dithering auch mit Filter imitieren. Eine Möglichkeit ist, dem Bild ein leichtes Rauschen hinzuzufügen. Dieses Rauschen bricht die einzelnen »Bänder« in ähnlicher Weise auf, wie das Dithering, was letzlich für ein glatteres Erscheinungsbild sorgt. Wichtig ist aber, dass man das Rauschen stets in der 100%-Ansicht hinzufügt und dann auch nur so viel, wie absolut notwendig (in der Regel reichen da ein paar Prozent, wenn nicht, sollte man auf diesen Trick eher verzichten). Das Rauschen kann auf das ganze (zusammengerechnete) Bild angewandt werden oder auch nur auf jene Elemente, die Banding aufweisen: also Verläufe oder sehr häufig auch Ebenenmasken.

Ebenso, oder oft sogar noch besser, funktioniert der Filter »Spritzer« aus dem Malfilter-Menü. Auch dieser Filter imitiert durch das spezielle Verteilen der Pixel Farben, die eigentlich nicht im Bild sind. Die Werte müssen passend zum Bild gewählt werden:

88-filter-spritzer-1260px-sRGB

Banding weichzeichnen?

Auch wenn es im ersten Augenblick naheliegend erscheint, kann man Banding leider nicht mit Weichzeichungsfilter »wegbügeln«. Diese Aussage stimmt aber nicht uneingeschränkt, denn wenn ein 8-Bit-Dokument Banding aufweist und dieses dann nach 16 Bit umgewandelt und weichgezeichnet wird, kann das Banding schon verschwinden, da durch diese Operation ja tatsächlich neue 16-Bit-Farbwerte entstehen. Anschließend kann das Dokument auch wieder nach 8 Bit umgewandelt werden, da das automatisch angewandte Dithering die fehlenden Tonwerte imitiert. Wird hingegen in 8 Bit weichgezeichnet, wird das Banding damit meist noch verstärkt.

Tipp: Weichzeichnen eignet sich zwar gut für homogene, strukturlose Fläche, aber es zerstört natürlich Details. Beispielsweise würde auf einem Himmel, der auch Wolken aufweist, die Wolken natürlich auch weichgezeichnet werden. Man müsste also für das Weichzeichnen zunächst eine Auswahl erstellen. Das kann man leider nicht immer umgehen, allerdings eignet sich für solche Fälle der Weichzeichnungsfilter »Matter machen« ganz gut, da er kantenerhaltend ist. Somit muss nicht zwingend eine genaue Auswahl vorhanden sein.

Banding im CMYK-Dokument
Unter Umständen kann es auch passieren, dass das Banding entsteht, wenn ein RGB-Bild nach CMYK konvertiert wird. Der Grund dafür ist, dass unterschiedliche RGB-Werte, die außerhalb des CMYK-Gamuts liegen auf nur einen RGB-Wert gemappt werden. Die Farbraumtransformation macht also beispielsweise aus 3 verschiedenen Werten einen einzelnen Wert. Die Stufen werden dadurch größer und somit deutlicher sichtbar.

Wenn irgendwie möglich, bietet es sich in solchen Fällen an, den betroffenen Verlauf nochmal direkt in CMYK zu erstellen. Da der Verlauf aber natürlich oft ein organischer Teil des Bildes ist, wie ein Himmel oder dergleichen, funktioniert das nicht immer. Natürlich kann auch hier das »Rauschen hinzufügen« Abhilfe schaffen. Sinnvoll ist es aber, das Rauschen nur in den Kanälen hinzuzufügen, die auch vom Banding betroffen sind – das sind nämlich nicht zwingend alle vier.

Fazit
Wie man sieht, ist das Thema auf technischer Ebene äußert komplex. Dennoch kann man, gerade wenn man über die Ursachen Bescheid weiß, Banding vielfach vermeiden. Und wenn nicht, helfen die aufgezeigten Möglichkeiten, um das Banding zu entfernen. Zuerst sollte man aber immer überprüfen, ob das Banding nicht nur an der Darstellung (Hard- und Software) liegt.

*Viele davon sind sogar nur 6+2 Bit. Siehe dazu den Artikel: Monitore und (10-Bit-)Farbtiefe


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Quicktipp: Pfadrichtung in Photoshop umkehren

pfadrichtung

Sowohl in Illustrator als auch in InDesign kann man Pfade über das Objekt-Menü umkehren*. In Photoshop gibt es dafür keinen entsprechenden Befehl. Es gibt aber durchaus Anwendungsfälle, wo das Umkehren der Pfadrichtung notwendig sein kann, beispielsweise beim »Pfadkontur füllen« mit speziellen richtungs-sensitiven Pinseln. Wie funktioniert das also?

Erzeugt man einen offenen Pfad (wie im Bild oben zu sehen), gilt der zuletzt erstellte Ankerpunkt als Ende des Pfades. Dieser Punkt gibt also die Richtung vor. Um so einen Pfad nun umzukehren, muss man folgendes tun:

1. Den Pfad bzw. das Pfadsegment mit der Escape-Taste deselektieren. Das führt dazu, dass keine Ankerpunkte mehr sichtbar sind:

pfad-deselektiert


2. Das Pfadwerkzeug auswählen (falls es nicht schon aktiv ist) und das gewünschte Ende anklicken. Tatsächlich klickt man hier den Ankerpunkt an, da dieser aber gerade nicht sichtbar ist, weil der Pfad ja deselektiert wurde, muss man einfach versuchen genau ans Ende des Pfades zu klicken. Wichtig ist dabei nur, dass kein neuer Ankerpunkt hinzugefügt wird.

3. Der angeklickte Ankerpunkt erscheint dann als ausgefülltes Quadrat und die Pfadrichtung ist umgekehrt.

pfad-angeklickt


*InDesign: Objekt > Pfade > Pfad umkehren / Illustrator: Objekt > Pfad > Pfadrichtung umkehren

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Photoshop: Sternchen in der Titelleiste

Photoshop zeigt in der Titelleiste den Dokumentnamen, die Zoomstufe, den Farbmodus und die Bittiefe an. Zusätzlich tauchen dort auch Sternchen (Asterisk) oder Rautezeichen auf. Was bedeuten diese Zeichen?

Sternchen innerhalb der Klammer:
star

Das Dokument weicht vom Arbeitsfarbraum ab.

Sternchen außerhalb der Klammer:
star-star

Das Dokument besitzt ungespeicherte Änderungen.

Rautezeichen innerhalb der Klammer:
raute

Das Dokument besitzt kein Farbprofil.

Übrigens: Mit einem Rechtsklick auf die Titelleiste, lassen sich ein paar praktische Funktionen schnell erreichen:

Bildschirmfoto 2019-07-30 um 11.16.10

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Photoshops Gradationskurven manuell erstellen (Hex-Edit) und: »Kann man Gradationskurven umkehren?«

Photoshops Gradationskurven sind das Werkzeug, wenn es um Luminanz- und Farbkorrekturen geht. Wer jedoch glaubt, dass man solche Kurven nur mit Photoshops Gradationskurven-Dialog erstellen kann, irrt sich.

Welche Möglichkeiten gibt es?

1. Photoshops User Interface
Zunächst können Gradationskurven natürlich klassisch über Photoshops Bordmittel erstellt werden. Entweder destruktiv über das Bild-Korrekturen-Menü oder non-destruktiv mithilfe einer Einstellungsebene. Beides hat seine Berechtigung. Innerhalb des Dialoges kann man zwischen den zwei Modi »Punktmodus« und »Bleistiftmodus« wählen. Speichert man solche Kurven als Vorgabe wird ersteres zu einer ACV-Datei und letzteres zu einer AMP-Datei. Diese Unterscheidung ist, wie wir später noch sehen werden, ziemlich wichtig.


acv-vs-amp

2. Kurven mithilfe von Verläufen erstellen

Man kann Kurven auch anhand einer visuellen Repräsentation – in Form eines Verlaufs – erstellen. Wie das geht, habe ich in meinem Artikel »Füllmethoden als Gradationskurven ausdrücken« ausführlich beschrieben. (An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass man mit der gleichen Technik mehrere Gradationskurven zu einer zusammenfügen kann.)

3. »Create Color Ramp«-Skript
create-color-ramp
Natürlich darf hier auch ein Skript nicht fehlen. Michel Mariani von Tonton Pixel hat ein hervorragendes Skript namens Create Color Ramp geschrieben, das es ermöglicht, Kurven anhand von Funktionsgleichungen zu definieren. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wofür man das brauchen kann: Beispielsweise für die in der Beauty-Retusche verwendeten »Solar Curves«, die man problemlos mithilfe folgender Sinusfunktion erzeugen kann:

(sin((PI/2)-4*x*PI)/2)+0.5






4. Gradationskurven manuell erstellen – Hex-Edit
Das ist wohl die … sagen wir … verrückteste Variante, denn mit »manuell« meine ich das manuelle Erstellen einer AMP-Datei in einem Hex-Editor. Wobei Erstellen nicht ganz richtig ist, denn in der Regel ist es sinnvoller, eine bestehende Datei zu editieren. Nun klingt das ganze etwas nach einem Overkill und ehrlich gesagt ist es das auch, allerdings kann es dennoch sehr hilfreich sein. Ein Beispiel: Ich wollte kürzlich eine Kurve umkehren. Warum ist hier nebensächlich. Wichtig ist jedenfalls, dass das innerhalb von Photoshop nicht möglich ist. Warum? Dazu muss ich etwas ausholen:

Kann man Gradationskurven umkehren?

Eine Gradationskurve im Punktmodus wird anhand der vom Benutzer definierten Knoten mittels Spline-Interpolation erzeugt. Diese kubische Interpolation sorgt für die weichen Kurven, die damit normalerweise entstehen. Wichtig dabei ist aber weniger die Kurve selbst, sondern die Auswirkung aufs Bild. Und wie sich sicherlich jeder vorstellen kann, ist eine weiche Kurve vorteilhafter für Korrekturen am Bild. Das Problem ist aber, dass man diese kubische Interpolation nicht einfach umkehren kann. (Das ginge nur mit linearer Interpolation.) Das bloße Tauschen der Ein- und Ausgabewerte im Gradationskurven-Dialog ist daher nicht zielführend (siehe linke Kurve):



Die rote Kurve (kubische Interpolation) ist die durch Tauschen der Ein- und Ausgabewerte entstandene Umkehrung. Das Ziel war aber die grüne Kurve. Dies ist mit Bordmitteln aber nicht erreichbar.

Daher kommen hier die eingangs erwähnten AMP-Files (Arbitrary Maps) ins Spiel. Diese erlauben es, freihand eine Kurve zu zeichnen. Theoretisch kann man damit also die korrekte Umkehrung einer Kurve zeichnen. Da es allerdings etwas schwierig ist, so eine perfekte Umkehrung zu zeichnen, kann man so eine Datei auch numerisch erstellen.

hexedit-curve
Hierzu benötigt man »bloß« einen Hex-Editor wie Hex Fiend oder den Online-Editor hexed.it. Öffnet man so eine AMP-Datei in dem Editor, sehen wir die 256 Werte, die den Verlauf der Kurve beschreiben. Natürlich muss man wissen, was man dort einträgt – das kann man mit etwas Geduld durch Trail and Error erledigen. Wichtig ist hier nur, dass es geht.

Diese AMP-Dateien sind zwar ziemlich simpel aufgebaut, trotzdem sind die Dateiformat-Spezifikationen ganz nützlich.

Für experimentelle Techniken sind diese Möglichkeiten unheimlich nützlich, aber auch im Alltag können all diese Tricks schon mal helfen.

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Was sind Differential-JPEGs?

In den letzten Wochen wurde ich beim Öffnen von JPEGs in Photoshop gelegentlich mit dieser Fehlermeldung konfrontiert:

fehler-1

Der Fehler selbst ist hier eigentlich nicht wichtig – meine Aufmerksamkeit galt den Differential JPEGs, denn davon habe ich noch nie etwas gehört. Nach etwas Recherche fand ich heraus, dass Differential-JPEGs nichts anderes sind als »hierarchical JPEGs«. Da das ist immer noch nicht sehr aussagekräftig ist, hier eine kurze Erklärung:

Hierarchische JPEGs
Das JPEG-Format bietet verschiedene Kompressionsmodi oder »modes of operation«. Photoshop bietet beim Speichern beispielsweise Baseline oder Progressiv. (Mehr dazu erfährst du in meinem Artikel JPEG-Speicheroptionen in Photoshop.) Es gibt aber auch noch den hierarchischen Modus. Im Prinzip ähnelt dieser dem Progressiv-Modus. Im hierarchischen Modus werden verschiedene Größen des Bildes im JPEG abgelegt und der Decoder kann dann selbst entscheiden, welche er verwendet. Allerdings unterstützen diesen Modus einige Decoder nicht: im meinem Fall eben Photoshop.

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Alles, was man über Photoshops Wolken-Filter wissen muss



Unter den Render-Filtern steht in Photoshop der sogenannte Wolken-Filter zur Verfügung. Auf den ersten Blick wirkt er selbsterklärend, doch vieles ist nicht ganz offensichtlich:

  • Die Farbe der Wolken wird über die aktuelle Vorder- und Hintergrundfarbe gesteuert. Dies gilt allerdings nur für den 8-Bit-Modus. Im 16-Bit-Modus wird immer Schwarz und Weiß verwendet:



  • Klickt man den Wolkenfilter mit gedrückter Alt-Taste an, erhält man die sogenannten »angry clouds«, eine kontrastigere Variante der Wolken.
  • Beim Wolkenfilter handelt es sich um einen randomisierten Filter – er spuckt also jedes Mal ein anderes Ergebnis aus.
  • In Dokumenten größer als 30.000 x 30.000 Pixel lässt sich der Filter nicht anwenden. Diese Einschränkung trifft übrigens auf viele Filter zu.
  • Der Wolkenfilter erzeugt in einem Dokument mit den Maßen von einem Vielfachen von 128 Pixel ein nahtlos kachelbares Muster-Element.
  • Eigentlich handelt es sich bei dem Wolkenfilter um »perlin noise«, benannt nach Ken Perlin, der für diesen Algorithmus sogar einen Oscar gewonnen hat. Implementiert wurde der Filter von Mark Hamburg, Mitglied der Photoshop Hall of Fame.

All das gilt übrigens auch für den Filter »Differenzwolken«. Dieser erzeugt das selbe Ergebnis wie der Wolkenfilter, verrechnet mit der Füllmethode Differenz. Da die Füllmethode »Differenz« im Lab-Modus nicht zur Verfügung steht, fehlt dort auch der Filter.

Kommentar
Obwohl der Name suggeriert, dass man mit dem Filter Wolken erzeugen kann, würde ich ihn dafür wirklich nicht empfehlen. Es gibt unzählige Pinsel, die bessere Ergebnisse liefern. Viel nützlicher ist er als Basis für Strukturen, um Varianz in homogene Flächen zu bringen oder – wenn es wirklich sein muss – um dezenten Rauch oder Nebel zu erstellen. Aber bitte keine Wolken.


Beiden Effekten (Lichtbogen und Steinstruktur) liegt der Wolkenfilter zugrunde. Mit etwas Kreativität kann der Wolkenfilter für unendlich viele Dinge eingesetzt werden.


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Was macht Photoshops »Eigener Filter«?

Der »Eigener Filter« oder auch »Custom Filter« ermöglicht es, benutzerdefinierte lineare Filter zu erstellen. Da das etwas nichtssagend klingt, habe ich im Artikel Filter in der digitalen Bildverarbeitung, die Basics zu linearen Filtern erklärt. Kurz zusammengefasst: Man kann damit Scharf- und Weichzeichnungsfilter bzw. Kanten betonende Filter erstellen.
eigener-filter-fragezeichen
Grundlagen
Der Filter (zu finden unter Filter > Sonstige Filter > Eigener Filter…) ermöglicht es, eine Filtermatrix mit 25 Koeffizienten (Gewichte) zu spezifizieren. Diese geben an, womit der Farbwert des Quellpixels multipliziert wird.

Ausgangspunkt für die Filteroperation ist immer das zentrale Feld. Schreibt man in dieses Feld bspw. eine 2 werden die Farbwerte aller Pixel des Bildes mit 2 multipliziert. Das Bild wird dadurch heller (höherer RGB-Wert = hellere Farbe). Schreibt man nun auch Zahlen in die benachbarten Felder, werden diese auch in die Berechnung miteinbezogen. Das Prinzip dahinter nennt man Faltung – aber dazu später mehr.

In den 25 Feldern können ganze Zahlen zwischen -999 und +999 eingetragen werden. Leere Felder werden als 0 interpretiert, was dazu führt, dass diese Felder nicht berücksichtigt werden.

Darüber hinaus verfügt der Filter über 2 weitere Eingabefelder:

Skalieren: Hier trägt man den Wert ein, mit dem die Summe aller gewichteten Werte dividiert werden soll. Da man nicht durch Null dividieren kann, muss die Zahl größer oder gleich 1 sein.

Versatz: Der Versatz fügt zusätzlich zum Ergebnis der Faltung den eingetragenen Wert hinzu.

Beispiele
Versuchen wir zunächst einen Box-Weichzeichnung-Filter zu erstellen. Weichzeichnen bedeutet das Details vernichtet oder anders gesagt Ausreißer in den Farbwerten geglättet werden. Um das zu bewerkstelligen, nimmt man einen Pixel und bildet mit den benachbarten Pixeln einen Durchschnittswert. Dieser Wert wird dann in den Ursprungpixel zurückgeschrieben. Da der Filter das mit allen Pixeln im Bild macht, wird es schließlich weichgezeichnet.

Praktisch angewandt sieht das so aus:

Beim Box-Weichzeichnungsfilter werden alle Pixel (im definierten Radius; hier 1 Pixel) gleich gewichtet, daher trägt man zunächst überall den Koeffizient 1 ein:

box-blur-custom-filter
Das mittlere Feld (rot) ist der »Hot spot« bzw. Koordinatenursprung. Oder anders ausgedrückt: der aktuell zu verarbeitende Pixel.


Jeder Eingangswert wird dadurch mit 1 multipliziert. Anschließend werden diese Werte addiert und das Resultat wird in den Ursprungspixel eingetragen. Das alleine würde allerdings zu einem extrem hellen Bild führen. Um das zu verhindern, muss das Ergebnis noch durch die Summe der Koeffizienten dividiert werden. In diesem Fall muss somit 9 bei »Skalieren« eintragen werden. Ein Versatz ist hier nicht notwendig, da er das Bild wiederum aufhellen oder abdunkeln würde – etwas was ein Weichzeichner niemals machen sollte.

Weil bei dieser Filtermatrix die Diagonalen stärker weichgezeichnet werden als die waagrechten und senkrechten Linien, kann man die Gewichtung auch etwas gleichmäßiger gestalten:

Bildschirmfoto 2018-07-08 um 21.23.13

Diese Filtermatrix entspricht übrigens exakt dem Filter »Weichzeichnen«. Der Filter »Stärker Weichzeichnen« nutzt hingegen folgende Matrix:

Bildschirmfoto 2018-07-08 um 23.09.39

Eine Annäherung an den Gaußschen Weichzeichner gelingt mit folgender Matrix:

Bildschirmfoto 2018-07-14 um 18.15.05

Doch genug vom Weichzeichnen, sehen wir uns jetzt ein Beispiel zum Scharfzeichnen an:

Bildschirmfoto 2018-07-08 um 20.16.59

Wie in den vorigen Beispielen ist auch hier zu erkennen, dass die Summe der Koeffizienten (5-1-1-1-1 = 1) den Wert für die Skalierung ergibt. (Ein falscher Skalieren-Wert ist in der Regel schnell zu erkennen, da wie oben beschrieben, das Bild dadurch meist viel zu hell oder zu dunkel wird.)

Das Prinzip hinter dieser Scharfzeichnung ist, dass der zentrale Pixel deutlich mehr gewichtet wird, als die umliegenden Pixel. Dadurch steigt der Kontrast und das erzeugt den Eindruck von mehr Schärfe. Auch wenn diese Scharfzeichnung in speziellen Fällen ganz gut funktioniert, sollte man generell doch eher davon absehen, da die anderen Scharfzeichnungsfilter in Photoshop deutlich bessere Ergebnisse liefern.

Mit dem »Eigener Filter« können aber auch ganz andere Ergebnisse erzielt werden. Will man beispielsweise den Kontrast halbieren (wie das auch mit dem Helligkeit/Kontrast-Dialog im Modus »Früheren Wert verwenden« funktioniert), muss man lediglich folgende Werte eintragen:

Bildschirmfoto 2018-07-08 um 21.25.34

Die 1 bedeutet, dass die Farbwerte nicht verändert werden, die 2 bei Skalieren heißt: Alle Werte werden halbiert. Da das Bild somit aber auch dunkler wird, müssen die Tonwerte noch mit dem Versatz in die Mitte geschoben werden.

Genauso einfach lassen sich Bilder invertieren:

Bildschirmfoto 2018-07-08 um 21.26.50

Das scheint auf den ersten Blick etwas unnötig. Wer jedoch in einem komplexen Ebenenaufbau das Invertieren lieber per Smartfilter lösen möchte, hat hiermit eine Möglichkeit.

Weitere Beispiele sind verschiedene Varianten des Kanten betonens:

Relieffilter:

Bildschirmfoto 2018-07-14 um 18.14.00

Kanten betonen:

Bildschirmfoto 2018-07-14 um 18.30.29

Klar ist: Für all diese Möglichkeiten bietet Photoshop alternative Filter, die in der Regel bessere Ergebnisse liefern. Aber jeder, der sich etwas näher mit Bildbearbeitung und Bildverarbeitung beschäftigen will, hat mit diesem Filter die Möglichkeit, das Grundkonzept dahinter zu erforschen. Die folgenden Regeln, die der Programmierer Ian Albert formuliert hat, helfen dabei, sinnvoll mit dem Filter umzugehen.

Regeln

  • Die Skalierung entspricht in der Regel der Summe der eingetragenen Koeffizienten (wie z.B. in den Weichzeichnungs-Beispielen oben zu sehen).
  • Wenn die Summe der Koeffizienten dividiert durch die Skalierung 1 beträgt, dann sollte der Versatz 0 sein.
  • Ist die Summe der Koeffizienten 0, dann sollte der Versatz 128 sein.
  • Wenn die Summe der Koeffizienten dividiert durch die Skalierung -1 beträgt, dann sollte der Versatz 255 sein. Das Ergebnis ist die Invertierung vom theoretischen Ergebnis, wenn die Summe +1 wäre.
  • Die Summe der Koeffizienten dividiert durch die Skalierung sollte in der Regel nicht mehr als +1 bzw. weniger als -1 betragen.
  • Ist das Ergebnis zu hell, ist die Skalierung wahrscheinlich zu gering. Ist es zu dunkel, ist die Skalierung wahrscheinlich zu hoch.


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Filter in der digitalen Bildverarbeitung

filter-header


Was sind eigentlich Filter? Und wie funktionieren sie?
Photoshop bietet über 100 Filter an. Doch die Bezeichnung »Filter« ist etwas irreführend, denn Filter im klassischen Sinn sind davon nur wenige. Die meisten in Photoshop vorhandenen Filter würde ich eher als Effekte bezeichnen. Ein Blick in Adobes Hilfe-Dokument erhärtet diesen Gedanken:

Mit Filtern können Sie Fotos korrigieren oder retuschieren und spezielle künstlerische Effekte anwenden, die Ihrem Bild das Aussehen einer Skizze oder eines impressionistischen Gemäldes verleihen.


Um zu verstehen, was klassische Filter sind, müssen wir diese zunächst richtig einordnen. Dazu lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen Operationen in der digitalen Bildverarbeitung.

Man unterscheidet hier zwischen Punktoperationen, Nachbarschaftsoperationen und globalen Operationen.

Punktoperationen verwenden als Eingabe die Farb- bzw. Luminanzwerte eines einzelnen Pixels, berechnen damit einen neuen Wert und tragen das Resultat wieder in den Ursprungspixel ein. In Photoshop wäre so eine Operation beispielsweise die Korrektur mittels Gradationskurve, Farbbalance etc.

Nachbarschaftsoperationen nutzen als Eingabe nicht nur einen einzelnen Pixel, sondern verwenden für die Berechnung noch zusätzlich eine bestimmte Menge der umliegenden Pixel. Das Ergebnis der Operation wird dann wie bei den Punktoperationen in den einen Ursprungspixel geschrieben. Zu diesen Operationen kommen wir gleich nochmal, denn hier verstecken sich die klassischen Filter.

Unter globalen Operationen versteht man allen voran geometrische Operationen wie das Skalieren, Drehen oder Spiegeln eines Bildes. Im Gegensatz zu Punkt- oder Nachbarschaftsoperationen wird hier das komplette Bild als Eingabe verwendet und das Bild in Größe und Form verändert. Die Farb- und Luminanzwerte hingegen werden nicht verändert. Zu den globalen Operationen zählt aber auch die Fourier-Transformation.

Nachbarschaftsopertionen
Wie vorher schon beschrieben, handelt es sich bei den Nachbarschaftsoperationen um Operationen, die das Umfeld – also Nachbarschaft – eines Pixels in die Berechnung miteinbeziehen. Dabei filtern (!) sie gewisse Merkmale wie Kanten oder Störungen im Bild.

Man kann also sagen ein Filter ist eine lokale Bildoperation, die die Geometrie des Bildes nicht verändert. Diese Definition schließt zwar keine der Photoshop-Filter wirklich aus, dennoch ist soetwas wie »Ozeanwellen«, »Buntglas-Mosaik« oder »Blendenflecke« nicht die Art von Filter, um die es hier geht. Hier geht’s ums Weich- oder Scharfzeichnen. Oder Kanten betonen. Doch dazu später mehr. Zunächst möchte ich hier nochmal auf die Gliederung von Filtern eingehen.

Durchgesetzt hat sich die Einteilung in lineare und nicht-lineare Filter auf Basis deren mathematischen Eigenschaften. Bei linearen Filtern wird jeder Pixelwert durch die linear gewichtete Summe der Quellpixel berechnet. Was das heißt, sehen wir gleich. Vorerst ist nur wichtig, dass zum Beispiel der Gaußsche Weichzeichner zu dieser Gruppe zählt.
Bei nicht-linearen Filtern werden die Pixelwerte des Quellbildes durch eine nicht-lineare Funktion verknüpft. Beispiele hierfür sind »Helligkeit interpolieren« oder »Helle/Dunkle Bereiche vergrößern«.

Nachdem wir jetzt schon ein ungefähres Verständnis davon haben, was Filter sind, sollten wir uns nun damit beschäftigen, wie sie funktionieren.

Wie funktionieren lineare Filter?
Um es einfach zu machen, stellen wir uns dazu zunächst ein Bild mit 5 x 5 Pixel vor. Um das ganze noch weiter zu vereinfachen, gehen wir zudem von einem Graustufenbild aus. Dieses Graustufenbild wollen wir weichzeichnen. Die einfachste Art hierfür ist die Anwendung des sogenannten Box-Weichzeichnungs-Filters. Dieser Filter sieht sich einen Pixel an und bildet mit den umliegenden Pixeln (Nachbarschaft) einen Durchschnittswert. Das Resultat wird dann in den Ursprungspixel (Koordinatenursprung oder Hotspot genannt) eingetragen. Es ist wichtig, zu beachten, dass obwohl mehrere Pixel verwendet werden, immer nur der Wert eines Pixels berechnet wird. Wiederholt man diesen Vorgang für alle Pixel in einem Bild, werden die Werte geglättet und das Bild somit weichgezeichnet. (Anders ausgedrückt: Die hohen Frequenzen werden eliminiert. Mehr über die Frequenzfilter erfährst du im Artikel Der Hochpass-Filter und seine Geschwister )

Die folgende Abbildung verdeutlicht das Prinzip nochmal:

visualisierung

Das zu verarbeitende Pixel (26) und dessen Nachbarschaft wird mit den Filterkoeffizienten multipliziert und anschließend werden die Werte addiert:

1x32 + 1x25 + 1x42 + 1x25 + 1x26 + 1x37 + 1x16 + 1x39 + 1x55 = 297

Das Ergebnis muss – wie bei jeder Durchschnittsberechnung – noch durch die Anzahl der Werte dividiert werden:

297/9 = 33 – Fertig.

Die Filtermatrix fährt dabei Pixel für Pixel über das Bild. An den Rändern gibt es natürlich ein Problem, denn hier fehlen einige Werte. Hierfür gibt es mehrere Lösungen, auf die ich hier aber nicht näher eingehe.

moving-filtermatrix


Wie groß diese Filtermatrix (auch Filtermaske, Faltungsmatrix oder Kernel genannt) ist, hängt vom gewählten Radius ab.

box-blur-filter-radius


Das besondere an dem Box-Weichzeichnungs-Filter ist, dass alle Pixel gleich gewichtet werden.

Der Gaußsche Weichzeichner funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, allerdings wird nicht einfach der Durchschnitt aller umliegenden Pixel berechnet, sondern ein gewichteter Durchschnitt. Dafür verwendet Photoshop eine Filtermatrix, die der Form einer Gaußschen Glocke entspricht. Die Filterkoeffizienten werden daher auch Gewichte genannt.

gaussian-kernel


Diese Operation, also das Wichten und Summieren, wurde übrigens nicht extra für die Bildverarbeitung erfunden, sondern existiert in der Mathematik schon lange und ist als »Faltung« oder »Konvolution« bekannt.

Im Gegensatz zu den Punktoperationen (Gradationskurve etc.) kann das Ergebnis dieser Faltung nicht direkt in das Ausgangsbild zurückgegeben werden. Denn die Ausgangspixel werden ja mehrfach benötigt. Würde man die neuen Werte sofort eintragen, hätte das zur Folge, dass die Filtermatrix beim Berrechnen des nächsten Pixels nicht nur von den Originalwerten ausgeht, sondern den zuvor bearbeiteten Pixel in die Berechnung miteinbezieht. Um das zu verhindern, wird das Ergebnis zunächst in einen »Zwischenspeicher« geschrieben und erst wenn alle Pixel berechnet wurden, werden die Ergebnisse in das Ausgangsbild zurückgegeben. Man nennt diese Vorgehensweise parallele Verarbeitung. Demgegenüber steht die sequentielle Verarbeitung, bei der die neu berechneten Pixel eben sofort in das Ausgangsbild zurückgegeben werden. (Die genaue Bezeichnung für solche Filter lautet »Infinite Impulse Response Filter«.)

Wie funktionieren nicht-lineare Filter?
Nicht-lineare Filter sind im Gegensatz zu den linearen Filter etwas schwieriger zu gliedern bzw. zu beschreiben. Ich möchte daher nur über die sogenannten Rangordnungsfilter (morphologische Operatoren) sprechen.

Doch noch einmal zurück zu den linearen Filtern. Diese haben nämlich einen Nachteil: Sie entfernen beim Weichzeichnen auch wichtige »formgebende« Bildbestandteile wie Kanten oder Linien. Daher eignen sie sich nur bedingt für das Entfernen von Störungen. Anders sieht es bei den Rangordnungsfiltern aus. Wie der Name schon andeutet, ordnen und selektieren diese Filter – im Gegensatz zu den linearen Filtern, die gewichten und addieren.

Im folgenden Vergleich ist zu sehen, dass der Rangordnungsfilter »Helligkeit interpolieren« das Bild weichzeichnet, die Kanten im Bild aber wesentlich besser beibehält als der Gaußsche Weichzeichner.

filter-vergleich


Ein Rangordnungsfilter sortiert alle Luminanzwerte eines Bild in aufsteigender Reihenfolge. Welcher Pixel nun selektiert und in den Ursprungspixel zurückgegeben wird, hängt vom genauen Filter ab. Wie die Grafik unten zeigt, werden Filter, die den mittleren Wert verwenden Medianfilter genannt. Entsprechend werden die anderen beiden Varianten Minimum- bzw. Maximumfilter genannt.

Medianfilter-alternative-630px


Alle drei Rangordnungsfilter haben in Photoshop andere Namen als in der Literatur verwendet werden:
Dunkle Bereiche vergrößern = Erosion = Maximum = Erode
Helle Bereiche vergrößern = Dilatation = Minimum = Dilate
Helligkeit interpolieren = Median

Weiterführendes
Auch wenn diese Grundlagen für die Anwendung der Filter nicht zwingend notwendig sind, so helfen sie doch bessere Entscheidungen bei der Filterwahl bzw. der Wahl der dazugehörigen Parameter zu treffen. Darüber hinaus sind sie für einen speziellen Filter dann doch von großer Bedeutung: dem Filter »Eigener Filter«. Mit diesem können nämlich lineare Filter erstellt werden. Wie das funktioniert, erfährst du im kommenden Artikel.

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Download: Photoshop Füllmethoden Cheat Sheet

Wie war nochmal die deutsche Bezeichnung für »Vivid Light«? Und wie lautet das Tastaturkürzel für »Multiplizieren«? Die Menge an Füllmethoden macht es etwas schwierig, sich diese Dinge einzuprägen. Mein Füllmethoden Cheat Sheet schafft Abhilfe: Es enthält all diese Informationen übersichtlich strukturiert auf einem einzigen Blatt. Zusätzlich befinden sich auf der Rückseite jede Menge Erklärungen zu den Eigenschaften von Füllmethoden.

Zum downloaden anklicken (PDF, 2 Seiten).

Photoshop-Blendmodes-Cheatsheet-630px
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Photoshop Tipps, Tricks und Geekfacts #6

1. Rauschen hinzufügen im CMYK-Modus
Meist wird am Ende von Montagen noch über das komplette Bild ein Rauschen gelegt. Wird das im CMYK-Modus gemacht, macht der Rauschen-Hinzufügen-Filter das in allen vier Kanälen. Allerdings ist es meist ratsam, das Rauschen nur im Cyan-, Magenta- und Gelbkanal anzuwenden. Dazu legt man das Rauschen einfach auf eine eigene Ebene und stellt unter den Erweiterten-Mischmodus-Optionen des Ebenenstil-Dialogs den Schwarzkanal aus:

erweiterter-mischmodus


2. Farbton/Sättigung verbessern
Da die Ergebnisse beim Erhöhen der Sättigung über Farbton/Sättigung eher bescheiden sind, lohnt es sich die Einstellungsebene in den Modus »Farbe« oder »Sättigung« zu setzen.

3. Sättigung verringern im CMYK-Modus
Die »Sättigung verringern«-Funktion ist im CMYK-Modus nicht zu gebrauchen, da sie im Gegensatz zum RGB-Modus keine neutralen Grautöne erzeugt. Das selbe gilt übrigens auch für das manuelle Verringern der Sättigung über Farbton/Sättigung.

4. Werkzeug zurücksetzen
Unter Umständen kann es vorkommen, dass ein Werkzeug nicht mehr wie gewünscht arbeitet. Meist hilft es dann, wenn das Werkzeug zurückgesetzt wird:

werkzeug-reset

5. Große Ebenenfiles schneller öffnen
Ich werde häufig damit konfrontiert, dass ich riesige Photoshop-Dokumente öffnen muss, nur um schnell davon ein JPEG oder ähnliches zu speichern. Je mehr Ebenen, umso länger dauert das. Doch eigentlich brauche ich die Ebenen gar nicht. Daher öffne ich in solchen Fällen immer nur die Composite-Ebene. Dazu muss man lediglich beim Klick auf Öffnen die Alt- und Shift-Taste gedrückt halten. Dieser Trick funktioniert übrigens auch bei PSB- und TIFF-Dateien. Photoshop fragt dann noch »Sollen stattdessen die Bilddaten gelesen werden«, was man bloß mit OK bestätigen muss.

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Der Hochpass-Filter und seine Geschwister

Der Hochpass-Filter zählt sicherlich nicht zu den populärsten Filtern in Photoshop. Trotzdem haben ihn einige Anwender wahrscheinlich schon das ein oder andere Mal benutzt – beispielsweise zum Schärfen. Doch was genau macht dieser Filter und wieso eignet er sich gerade zum Schärfen?

Grundlagen
Wie der Titel dieses Artikels schon verrät, ist der Hochpass-Filter nicht der einzige seiner Gattung. Zu ihm gesellen sich noch der Tiefpass-, Bandpass- und Bandstop-Filter. All diese Filter gehören zu den sogenannten Passfiltern. In der Regel begegnet man diese vor allem in der Audiotechnik. Eingesetzt werden sie immer dann, wenn Frequenzen getrennt werden sollen. Und das bringt uns zurück zur Bildbearbeitung: Denn obwohl wir das im Alltag kaum wahrnehmen, besitzen auch Bilder unterschiedliche Frequenzen. Vielen ist das vielleicht aufgrund der Unmengen an Tutorials zur Frequenztrennung bekannt. Bevor wir uns die Filter aber im Detail ansehen, noch etwas zur Implementierung dieser Filter in Photoshop:

Der Hochpass-Filter ist am einfachsten zu finden, da er eben als »Hochpass-Filter« unter Filter > Sonstige Filter bereitsteht. Ein Tiefpass-Filter ist unter diesem Namen zwar nicht zu finden, allerdings handelt es sich beim Gaußschen Weichzeichner um einen waschechten Tiefpass-Filter. Das hätten wir also auch. Bandpass- und Bandstop-Filter stehen in Photoshop von Haus aus nicht zur Verfügung. Diese können wir aber mit den in Photoshop vorhandenen Mitteln selbst erzeugen.

Was machen diese Filter nun im Detail? Sehen wir uns dazu zunächst den Tiefpass-Filter an.

Tiefpass-Filter
Wie schon erwähnt, begegnen wir den Tiefpass-Filter in Form des Gaußschen Weichzeichners. Ein Tiefpass-Filter lässt alle tiefen Frequenzen passieren und blockiert die hohen Frequenzen. (Hohe Frequenzen repräsentieren in einem Bild die feinen Details.) Wie macht der Filter das? Am einfachsten ist das anhand eines etwas simpleren Weichzeichners erklärt, dem sogenannten Box-Weichzeichner (in Photoshop ebenfalls bei den Weichzeichnungsfiltern vorhanden).

Der Box-Weichzeichnungs-Filter sieht sich einen Pixel an und bildet mit den umliegenden Pixel in einem 3x3-Gitter (= Radius: 1px) einen Durchschnittswert. Anschließend wird der Farbwert des Ursprungs-Pixels mit dem Durchschnittswert ersetzt. (Das ganze geschieht natürlich für jeden Kanal einzeln.) Der Radius bestimmt dabei wieviele umliegende Pixel in die Berechnung miteinbezogen werden:

box-blur-filter-radius

Das besondere an dem Filter ist, dass alle Pixel gleich gewichtet werden.

Der Gaußsche Weichzeichner funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, allerdings wird nicht einfach der Durchschnitt aller umliegenden Pixel berechnet, sondern ein gewichteter Durchschnitt. Dafür verwendet Photoshop eine Faltungsmatrix, die der Form einer Gaußschen Glocke entspricht.

gaussian-blur-kernel


Egal, welcher der beiden Filter zum Einsatz kommt, durch das Bilden eines Durchschnitts werden die Werte geglättet und somit Details vernichtet – oder eben anders ausgedrückt: die hohen Frequenzen eliminiert.

Hochpass-Filter
Im Gegensatz zum Tiefpass-Filter blockiert ein Hochpass-Filter alle tiefen Frequenzen und lässt die hohen Frequenzen passieren. Visuell lässt sich das so darstellen:

hochpass-ergebnis-v3
Im Ergebnis ist zu sehen, dass die hohen Frequenzen (feine Details) erhalten bleiben.


Aus mathematischer Sicht, handelt es sich bei Hochpassfiltern oft um eine sogenannte Fouriertransformation. Photoshop nutzt jedoch eine andere Herangehensweise. Im Prinzip wird vom Originalbild bloß eine weichgezeichnete Version abgezogen. Anders ausgedrückt: Originalbild minus Tiefpass (Gaußscher Weichzeichner) = Hochpass

Diese Herangehensweise – also das Subtrahieren – führt allerdings dazu, dass Pixel mit negativen Werten entstehen, was in Photoshop nicht möglich ist. Daher wird das Ergebnis um 127 Tonwerte »versetzt«. (So wie man das auch in den Dialogen »Bildberechnungen« und »Kanalberechnungen« machen kann.) Durch diesen Versatz entsteht der typisch graue Look von Hochpassebenen.

highpass-sample


Wer Photoshops Arbeitsweise selbst nachvollziehen mag, kopiert sich die Ebene in meinem Beispielbild, zeichnet sie bei 3 Pixel mit dem Gaußschen Weichzeichner weich, invertiert die Ebene und stellt sie dann auf 50 % Deckkraft. Das Ergebnis entspricht nicht exakt dem Hochpass-Filter, aber es verdeutlicht die internen Arbeitsschritte.

Bandpass-Filter
Wie schon erwähnt, besitzt Photoshop keinen Bandpass-Filter. So ein Filter ist jedoch nichts anderes wie die Kombination aus Hoch- und Tiefpass-Filter. D.h. er lässt ein bestimmtes Frequenzband passieren. Mit ein paar einfachen Schritten lässt sich das bequem in Photoshop »nachbauen«:

  1. Dokument auf eine Ebene reduzieren (falls notwendig) und die reduzierte Ebene duplizieren
  2. Auf das Duplikat Bild > Korrekturen > Helligkeit/Kontrast mit folgenden Einstellungen anwenden: Helligkeit: 0, Kontrast: -50, »Früheren Wert verwenden« aktivieren.
  3. Hochpass-Filter mit dem Radius für die niedrigste Frequenz, die noch sichtbar sein soll, anwenden
  4. Gaußschen Weichzeichner mit dem Radius für die höchste Frequenz, die noch sichtbar sein soll, anwenden
  5. Da das Ergebnis von Haus aus sehr kontrastarm ist, lohnt es sich, zuletzt noch eine kontraststeigende Tonwertkorrektur/Gradationskurve darauf anzuwenden
  6. Fertig
Damit hat man nur noch jene Frequenzen im Bild, die zwischen den beiden gewählten Pixelwerten liegen.

Bandstop-Filter
Ein Bandstop-Filter ist das Gegenteil des Bandpass-Filters, d.h. anders als beim Bandpass-Filter, der einen bestimmten Bereich der Frequenzen durchlässt, lässt ein Bandstop alle außer die selektierten Frequenzen passieren. In Photoshop erzeugen wir diesen Effekt so:

  1. Dokument auf eine Ebene reduzieren (falls notwendig) und die reduzierte Ebene duplizieren
  2. Das Duplikat auf die Füllmethode »Lineares Licht« stellen
  3. Ebene invertieren
  4. Hochpass-Filter mit dem Radius für die niedrigste Frequenz, die geblockt werden soll, anwenden
  5. Gaußschen Weichzeichner mit dem Radius für die höchste Frequenz, die geblockt werden soll, anwenden
  6. Fertig
Ein paar Bemerkungen zu Bandpass und Bandstop:
  • Beide Methoden sind nur im 16-Bit-Modus mathematisch korrekt. Die Abweichungen in 8 Bit sind aber gering, sodass man diese Techniken ohne Bedenken verwenden kann.
  • Nicht vergessen: In den Photoshop-Dialogen sind hohe Frequenzen kleine Radien und niedrige Frequenzen große Radien.
Hier nochmal eine kurze Übersicht über die Passfilter:

  • Hochpass-Filter: Lässt nur Frequenzen, die höher sind als der eingestellte Wert, passieren.
  • Tiefpass-Filter: Lässt nur Frequenzen passieren, die niedriger sind als der eingestellte Wert.
  • Bandpass-Filter: Lässt nur ein bestimmtes – vom Anwender definiertes – Frequenzband passieren.
  • Bandstop-Filter: Lässt ein bestimmtes Frequenzband nicht passieren.
Anwendungsbereich:
Die Anwendungsbereiche der Passfilter sind sehr vielfältig. Beispielsweise beruhen die beiden Retuschetechniken »Frequenztrennung« und »Abpudern« darauf. Gerne wird der Hochpassfilter (neben dem USM-Filter) auch zum Verstärken des Bildkontrastes benutzt. Calvin Hollywood hat diesen Bildstil häufig verwendet. Im englisch-sprachigen Raum wird dieser Effekt als »HiRaLoAm« bezeichnet. (Der Name bezieht sich auf die Einstellungen des Unscharf-Maskieren-Filters: High Radius, Low Amount.)

Darüberhinaus wird der Hochpass-Filter eben auch gerne zum klassischen Schärfen verwendet. Warum?

Nun, wie wir gesehen haben, lässt der Hochpassfilter nur hohe Frequenzen passieren. Hohe Frequenzen sind aber nichts anderes als kleine, kontrastige Bildpartien. Und wenn man in der Bildbearbeitung vom Schärfen spricht, meint man damit, dass Mikro-Kontraste verstärkt werden. Wenn wir also den Hochpassfilter anwenden und auf einen passenden Blendmodus (Ineinanderkopieren, Weiches Licht etc.) setzen, verstärken wir die Mikro-Kontraste und Schärfen somit das Bild. All das macht aber auch der Unscharf-Maskieren-Filter. Die Hochpass-Variante hat den Vorteil, das sie etwas flexibler ist. Man kann sie mit mehreren Füllmethoden kombinieren, die Deckkraft verändern oder Masken hinzufügen (luminosity mask). Der für mich größte Vorteil ist aber, dass ich den Hochpass auf einer eigenen Ebene habe. Klar, auch den USM-Filter kann ich auf einer eigenen Ebene anwenden. Allerdings nur auf einer reduzierten. Wenn ich unter dieser Ebene noch schnell eine Einstellungsebene ändere, sehe ich klarerweise keine Veränderung. Mit der Hochpass-Methode erhalte ich diese Bearbeitungsmöglichkeit.

Das heißt aber, dass man nur dann vom Hochpass-Schärfen profitiert, wenn man die Flexibilität nutzt. Anderenfalls kann man auch den USM-Filter verwenden. In dieser Hinsicht sind jegliche Diskussionen darüber, welche Variante besser ist reine Zeitverschwendung.

In einem zukünftigen Artikel werde ich etwas näher auf die beiden Anwendungsbereiche »Frequenztrennung« und »Abpudern« eingehen. Bis dahin, sei aber gesagt: Beide sind nur mit äußerster Vorsicht zu verwenden!

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Photoshop-Aktionen per Tastaturbefehl (JavaScript) aufrufen

In Photoshop kann man als User fast jedem Menü oder Werkzeug einen Tastaturbefehl zuweisen. Aber eben nur fast, denn bei Aktionen geht das leider nicht. Nun kann man zwar in den Aktionsoptionen der Aktion Funktionstasten (zusammen mit Modifier Keys) zuweisen, aber die Möglichkeiten sind damit sehr eingeschränkt.

aktionsoptionen

Wer also für einen effizienten Workflow auf andere Tastaturbefehle angewiesen ist, kann folgenden Workaround nutzen:

Aktionen per Skript aufrufen
Die Idee: Aktionen können auch per Skript aufgerufen werden und Skripten kann man Tastaturbefehle zuweisen.

Theoretisch benötigt man dazu nur eine JavaScript-Zeile:

app.doAction("Name_Aktion", "Name_Satz")

Der erste Teil in der Klammer ist der Name der Aktion und der zweite Teil der Name des Satzes, in dem sich die Aktion befindet.

Anstatt des Satz-Namens kann auch die ATN-Datei angegeben werden, in welcher sich die Aktion befindet. Also zum Beispiel:

app.doAction("Name_Aktion", "MeineAktionen.atn")

Sinnvoll ist es aber, noch eine catch-Schleife einzubauen, um eine Fehlermeldung auszugeben, wenn die Aktion nicht gefunden werden kann:

try{
app.doAction("Name_Aktion","Name_Satz")
}
catch(e){
alert("Warnung\nDie gesuchte Aktion wurde nicht gefunden.");
}


Dieses Skript kann man beispielsweise mit TextWrangler als jsx-Datei speichern (oder hier herunterladen). Anschließend muss das Skript unter Macintosh HD > Programme > Adobe Photoshop XX > Presets > Scripts abgelegt werden.

In Photoshop lassen sich dann unter Bearbeiten > Tastaturbefehle > Anwendungsmenüs > Datei > Skripten bequem Tastaturbefehle zuweisen.

tastaturbefehle-skripten

Übrigens: Aktionen können natürlich auch über AppleScript aufgerufen werden:

tell application "Adobe Photoshop"
do action "Meine_Aktion" from "Mein_Satz"
end tell


Wer noch mehr über die Erstellung bzw. das Anwenden von Aktionen erfahren will, hier habe einige Infos zusammengestellt:

Wie erstellt man Photoshop-Aktionen richtig? (Aktionen Teil 1)
Tipps zum Anwenden und Organisieren von Photoshop-Aktionen (Aktionen Teil 2)

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Warum benötigt man die Tiefenkompensierung?

Ohne Zweifel profitieren die meisten Bilder davon, wenn sie mit Tiefenkompensierung konvertiert werden. Doch warum ist das so?

konvertierungseinstellungen


Wenn ein Bild von einem Farbprofil in ein anderes Farbprofil konvertiert wird, wird dies unter Anwendung eines Rendering Intents gemacht. Dieser legt fest, was mit den Out-of-Gamut-Farben (den Farben außerhalb des Zielfarbraums) passiert. Die zwei gängigsten Rendering Intents sind »Perzeptiv« und »Relativ Farbmetrisch«. Bei ersterem werden alle Quell-Farben proportional zueinander in den Zielfarbraum gestaucht. Bei letzteren werden einfach alle Quell-Farben, die außerhalb des Zielfarbraums liegen abgeschnitten. Die Abbildung verdeutlicht die beiden Methoden:

rendering-intents-vergleich
(A) = perzeptiv; (B) = relativ farbmetrisch


Die Farbraumtransformation mit dem relativ farbmetrischen RI kann jedoch dazu führen, dass mehrere der dunkelsten Tonwerte des Quellbildes auf bloß einen einzigen Tonwert im Zielbild gemappt werden. Und dabei geht die Zeichnung in den Tiefen verloren.

figure-2-bpc
Quelle: http://www.color.org/adobebpc.pdf


Unglücklicherweise gibt es in den ICC-Spezifikationen keine Vorschriften wie das Tiefschwarz konvertiert werden soll. (Im Gegensatz dazu beinhalten die Spezifikationen aber sehr wohl Informationen, wie die hellsten Bildstellen eines Bildes von der Quelle zum Zielprofil konvertiert werden müssen.)

Um die Probleme, die damit einhergehen zu verhindern, hat Adobe die Tiefenkompensierung (oder auch Black Point Compensation, BPC) in Photoshop und anderen Programmen implementiert. Ist diese Funktion aktiviert, überprüft die Adobe Color Engine die Schwarzpunkte des Quell- und des Zielprofils und passt sie gegebenfalls aneinander an.

Obwohl die Funktion in Photoshop bei allen Rendering Intents aktiviert werden kann, hat sie jedoch nur bei »relativ farbmetrisch« eine Auswirkung. Denn bei den anderen Rendering Intents macht die Tiefenkompensierung verfahrensbedingt keinen Sinn. So wird sie ja beispielsweise beim perzeptiven RI quasi von Haus aus angewandt.

Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei der Tiefenkompensierung also um eine Funktion, die den relativ farbmetrischen Rendering Intent um das Verhalten des perzeptiven Rendering Intents in den Tiefen erweitert.

Wer mehr über die Implementierung der Tiefenkompensierung in den Adobe-Produkten erfahren will, wird an diesem Dokument Freude haben:

Adobe Systems’ Implementation of Black Point Compensation

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Banding (Tonwertabrisse) im 16-Bit-Modus

Im 16-Bit-Modus sollte Banding eigentlich kein Problem darstellen. Dennoch kommt es in Photoshop immer wieder zu solchen Darstellungen:

banding

Der Grund dafür ist die Cache-Stufen-Einstellung. (Natürlich können solche Tonwertabrisse auch durch die Darstellung des Monitors hervorgerufen werden, doch dazu muss man schon einen sehr schlechten oder sehr falsch eingestellten Monitor besitzen.)

Technischer Hintergrund
Photoshop speichert je nach konfigurierter Cache-Stufe eine gewisse Anzahl an Bild-Caches. Hat man beispielsweise 4 Cache-Stufen eingestellt, werden 4 Bild-Caches generiert, sodass beispielsweise das Zoomen bei Bedarf schneller funktioniert. Generell verbessert die Erhöhung der Cache-Stufen die Reaktionsfähigkeit von Photoshop.

cache-stufen-einstellung


Aus Performancegründen werden allerdings nur die Zoomstufen über 63,75 % im 16-Bit-Modus generiert. Alles darunter ist auch innerhalb eines 16-Bit-Files nur in 8-Bit gecacht.

Das führt in 16-Bit-Dokumenten dazu, dass solche Tonwertabrisse je nach Zoom-Stufe erscheinen oder eben nicht. Da das unter Umständen etwas lästig ist, kann man die Cache-Stufe auch auf 1 stellen. Das heißt zwar das Photoshop keine Bild-Caches im Voraus generiert und die Performance etwas träger ist, allerdings wird auch bei jeder Zoomstufe die korrekte 16-Bit-Darstellung gewählt. Dennoch sollte man diese Einstellung nur für solche Fälle verwenden und nicht immer mit so niedriger Cache-Stufe arbeiten.

Fazit
Selbst unter idealen Voraussetzungen (Hardware-kalibrierbarer Monitor, 30-Bit-Workflow, 16-Bit-Daten etc.) kann es also zu durchaus heftigen Tonwertabrissen kommen. Und schuld daran ist eine Einstellung, die das Zoomen beschleunigt. Man muss aber immer daran denken, dass dies lediglich ein Darstellungsproblem ist.

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Premultiplied vs. Straight Color – Transparenzen in Photoshop

Das Thema ist in der Druckvorstufe eher nebensächlich und vielmehr in der Video/CGI-Branche von Bedeutung. Da es aber auch Photoshop betrifft, verdient es hier trotzdem seinen Platz.

Worum geht’s?
Immer wenn von »premultiplied« und »straight« gesprochen wird, geht es in irgendeiner Form um Transparenzen.

Doch beginnen wir der Reihe nach: Zunächst muss man wissen, dass – rein technisch gesehen – Transparenzen eine Unterkategorie von Alphakanälen sind. »Alphakanal« nennt man alle möglichen Extra-Kanäle, die ein Dokument besitzen kann. Die Transparenz ist bloß eine bestimmte Art davon. In weiterer Folge nenne ich daher den Alphakanal, der für die Transparenz verantwortlich ist »Transparenzkanal«. Man muss aber wissen, dass diese Transparenzkanäle für Anwender nicht wie die klassischen Kanäle zu sehen sind:

transparenz-vs-alpha

Links (A) ist ein PNG zu sehen, welches einen freigestellten Kreis beinhaltet. Obwohl in den Kanälen kein extra Kanal zu sehen ist, besitzt dieses Dokument dennoch einen Transparenzkanal. Im Gegensatz dazu sehen wir rechts (B) ein PSD-Dokument, mit einer freigestellten Ebene und einem Alphakanal. Der Alphakanal hat für die Transparenz in dem Dokument aber keine Bedeutung und somit keine konkrete Funktion. (Er dient in der Regel nur als Speicher einer zuvor erstellten Auswahl.) Doch auch in diesem Beispiel ist ein Transparenzkanal vorhanden.

Sobald in Photoshop das Schachbrettmuster zu sehen ist, verfügt das Dokument über einen Transparenzkanal. Diese Transparenzinformationen können auf zwei verschiedenen Arten gespeichert werden: premultiplied oder straight. Dabei unterscheiden sich aber nicht die Transparenzkanäle sondern die Farbkanäle! Ausdrücke wie »straight alpha« sind daher eigentlich falsch, da sich das »straight« nur auf die Farbkanäle bezieht.

Sehen wir uns die Unterschiede im Detail an:

Straight channels (direkte Kanäle/unmatted):
Bei dieser Methode werden die Transparenzinformationen ausschließlich im Transparenzkanal gespeichert. Das Resultat der Transparenz ist daher erst sichtbar, wenn der Transparenzkanal von einem Programm entsprechend interpretiert wird. Photoshop (und viele andere Programme auch) können diese Daten richtig interpretieren und so kommt es, dass es selbstverständlich wirkt, dass beispielsweise Grafiken mit weichen Verlaufskanten im PNG-Format eben halbtransparent sind. Tatsächlich sind die Informationen in den Farbkanälen aber vollkommen deckend. Erst wenn der Transparenzkanal ausgewertet wird, sehen wir das richtige Ergebnis. Das wird vor allem dann klar, wenn man einen Blick in Photoshops Infofenster wirft.

sample 2

aussen
Messpunkt 1


mitte
Messpunkt 2


Wie in den beiden Abbildungen zu sehen, unterscheiden sich die beiden Messpunkte lediglich in der Deckkraft. Die Farbinformation ist mit RGB 250/195/0 aber überall gleich. Das wäre auch gar nicht anders möglich.

Premultiplied channels (integrierte Kanäle/matted):
Bei dieser Methode wird die Transparenzinformation sowohl im Transparenzkanal als auch in den Farbkanälen gespeichert. Die Farbkanäle werden dafür entsprechend der Opazität im Transparenzkanal vorab mit einer Hintergrundfarbe multipliziert – daher premultiplied. Die Farben in halbtransparenten Bereichen, wie sie beispielsweise bei weichen Kanten entstehen, werden dazu also mit einer anderen Farbe überlagert. Manche Programme erlauben es daher eine Hintergrundfarbe zu wählen, anderenfalls wird meist Schwarz oder Weiß verwendet.

Auf welche Methode trifft man in der Praxis?
TIFFs sind immer »premultiplied«, wenn sie mit der Option »Transparenz speichern« gesichert werden. Das heißt aber nicht, dass die Hintergrundfarbe, die in halbtransparente Bereiche eingerechnet wird, dann auch sichtbar ist (wenn das Bild z.B. in InDesign platziert wird). Diese Farbe wird nämlich wieder herausgerechnet. Sinn an der Sache ist nur, dass falls ein Programm nicht mit Transparenzkanälen umgehen kann, dennoch der Eindruck eines halbtransparenten Bereiches entsteht. Photoshop nimmt als Hintergrund übrigens automatisch Schwarz. (Mehr Infos zu TIFFs und dem Alpha Handling befinden sich in den TIFF-Spezifikationen auf Seite 77: Section 18 Associated Alpha Handling.)

Im Gegensatz zu TIFF ist das PNG beispielsweise ein »straight color format«. Laut den PNG-Spezifikationen ist der vierte Kanal immer als Transparenzkanal zu interpretieren und nicht als extra Alphakanal.

Auch das PSD-Format ist ein »straight color format«.

Technischer Hinweis: Egal mit welcher Methode die Daten in den jeweiligen Formaten abgelegt sind, Photoshop arbeitet ausschließlich mit »straight color«. Daten die premultiplied sind, müssen daher für die Bearbeitung konvertiert werden. D.h. Photoshop »un-multiplied« die Daten beim Öffnen und »re-multiplied« sie beim Speichern wieder. Durch diese Rundreise können die Farbkanäle ganz leicht verändert werden.

Fazit
Wer ausschließlich mit Adobe-Programmen arbeitet, braucht sich um nichts Weiteres zu kümmern, da alle Adobe-Programme beide Varianten richtig interpretieren. In Programmen wie After Effects kann man ohnehin zwischen beiden Varianten wechseln, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen:

after-effects-alpha

Interessant wird dieses Thema erst, wenn andere Programme im Spiel sind und Fehler auftreten. Dann ist diese Unterscheidung wichtig, um vernünftige Ergebnisse zu erzielen.

Wenn man die Wahl hat, was wäre dann aber besser? Straight oder premultiplied? Ich vertraue hier auf die Antwort von Chris Cox:

»For most purposes, straight color is better than premultiplied and will result in a lot less artifacts when making adjustments, color corrections, filtering, etc. Straight color also allow for more blend modes, with premultiplied you either have to un-multiply or live with just normal blend mode.«


Darüber hinaus sind »straight color«-Daten in der Regel auch schneller, da man sich das Unmultiplying und Remultiplying spart.

Weiterführendes
Man kann in Photoshop die Transparenz von den Farbinformationen auch wieder trennen, und zwar über den Befehl: Ebene > Ebenenmaske > Von Transparenz. Das hievt die Transparenz in eine Ebenenmaske und setzt die Pixeldaten der Ebene wieder in den Originalzustand zurück. Wo die Opazität aber einmal null war, ist die Information weg. Das kann nicht rückgängig gemacht werden.

Dieser Befehl zeigt aber sehr schön, dass die Farbinformationen tatsächlich alle behalten werden, nur eben aufgrund der Transparenzinformationen in der Datei nicht sichtbar sind.

Noch ein Geek-Fact zum Schluss: Photoshop unterstützt 56 Kanäle bei TIFF-, PSD-, und PSB-Dateien. Bei RGB-Dokumenten hätten also noch 53 Alphakanäle Platz.

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Beauty-Retusche: Farbkorrekturen mit Gradient Maps

Gradient Maps – also Verlaufsumsetzungen – sind eine sehr wirksame Methode, um Farbunterschiede in den Hauttönen in den Griff zu bekommen. Häufig wird so eine Korrektur angewandt, um beispielsweise die »Farbflecken«, die beim Korrigieren mittels Dodge & Burn entstehen, zu entfernen. Aber auch die ganz natürlichen Unregelmäßigkeiten der Haut lassen sich mit dieser Technik sauber korrigieren.

Wie am Namen der Technik schon zu erkennen, basiert das Prinzip auf der Nutzung einer Verlaufsumsetzungsebene. Mit so einer Ebene werden die Farben des vom Nutzer definierten Verlaufs den entsprechenden Tonwertstufen eines Bildes zugeordnet. Das klingt kompliziert, ist aber ganz simpel:

Verlaufsumsetzung


Das Prinzip basiert also auf der Idee, die Hautfarben mittels der Farben eines Verlaufs wiederzugeben. Dadurch dass der Verlauf aber nur ein definiertes Set an Farben zur Verfügung hat, werden sämtliche Farbunreinheiten ausgebügelt. Im folgenden Beispiel kann man sehen, dass durch die Verlaufsumsetzung, der Rotstich an der Wange und den Nasenflügeln entfernt wurde.

vergleich-haut


Das »Retouching Toolkit« von Conny Wallström bietet mit dem »Gradient Map Maker« ein praktisches Werkzeug, um halb-automatisch solche Verlaufsumsetzungen zu generieren. Man kann diese Gradient Maps aber ebenso gut selbst erstellen:

Gradient Maps erstellen
1. Zunächst muss man die Farben für den Verlauf definieren. Dazu wählt man mit dem Farbaufnahmewerkzeug jeweils einen neutralen Farbton in den hellen, mittleren und dunklen Tönen der Haut. (Je nach Motiv können auch mehr als 3 Farbtöne notwendig sein.) Sinnvoll ist es, sich diese Farben als HSB-Werte zu notieren.

2. Nun erstellt man die Verlaufsumsetzung-Ebene.

Bildschirmfoto 2017-07-07 um 11.51.52


3. In den Eigenschaften der Verlaufsumsetzung definiert man nun den Verlauf anhand der notierten Farbwerte. Da Photoshop standardmäßig den linken Teil des Verlaufs den Tiefen und den rechten Teil den Lichtern zuordnet, bietet es sich an, auch nach dieser Regel zu arbeiten. Da wir vorher die HSB-Werte notiert haben, können wir damit jedoch nicht nur die Farbe definieren, sondern auch den Brightness-Wert auslesen. Dieser ist wichtig, da er bestimmt auf welcher Position der Verlaufsmarker gesetzt werden sollte. Lautet der B-Wert z.B. 29, muss auch der Marker auf die Position 29 %.

Bildschirmfoto 2017-11-12 um 15.01.33

4. Damit später die Tiefen und Lichter keinen Farbstich bekommen, sollte der Farbverlauf auf beiden Seiten noch transparent auslaufen.

Bildschirmfoto 2017-07-07 um 12.04.05

5. Zuletzt kann man, bei Bedarf, noch die Deckkraft der Ebene anpassen. Ich bewege mich da meist zwischen 60 und 80 %. Wer sicherstellen will, dass diese Korrektur nur die Farben und nicht die Luminanz eines Bildes ändert, kann die Ebene auf die Füllmethode »Farbe« stellen.

6. Die Verlaufsumsetzung ist somit fertig. Im Anschluss muss sie nur noch in das Bild einmaskiert werden.

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Füllmethoden als Gradationskurven ausdrücken

Einleitung
Füllmethoden verrechnen die Pixel zweier Ebenen miteinander. Verrechnet man zwei idente Ebenen miteinander, kann man mit den Füllmethoden auch einfache Korrekturen vornehmen: Steht das Duplikat beispielsweise auf Multiplizieren, wird das Gesamtresultat dunkler. Verwendet man die Füllmethode Weiches Licht wird das Bild kontrastreicher. Und so weiter. Somit liegt der Gedanke nahe, dass man diese Ergebnisse wiederum als Gradationskurven ausdrücken kann.

Wie diese Technik funktioniert, hat ursprünglich Martin Evening in seinem Artikel »How to express blend modes as curves« beschrieben. Da der Artikel nicht mehr online ist, fasse ich ihn hier nochmal zusammen.

Vorgehensweise
1. Zunächst braucht man ein Dokument, welches exakt 256 Pixel breit und 1 Pixel hoch ist und einen Verlauf von Schwarz nach Weiß beinhaltet. Dabei muss jedes Pixel genau einen Wert von 0 bis 255 enthalten. Wie so oft in Photoshop führen viele Wege ans Ziel. Doch so einen »sauberen Verlauf« zu erstellen, ist gar nicht so einfach. Daher bedienen wir uns hier am Photoshop-Raw-Format und an einem kleinen Trick: Man öffnet dazu den Gradationskurven-Dialog und stellt dabei auf den Bleistift um (siehe Screenshot). Ohne die Gradationskurve zu verändern, muss die Kurvenvorgabe nun als Amp-Datei gespeichert werden.

amp-speichern
2. Die so entstandene »Arbitrary-Map« muss man manuell in ein Photoshop-Raw-Dokument umwandeln. Dazu reicht es, die Dateiendung auf »raw« zu setzen. Anschließend öffnet man diese Datei wieder mit Photoshop.

datei-raw

3. Nun öffnet sich das Photoshop-Raw-Optionen-Fenster. (Wer damit nicht vertraut ist, kann hier mehr darüber erfahren.) Wie im Punkt 1 schon erwähnt, muss das Bild 256 Pixel breit und 1 Pixel hoch sein. Die Anzahl der Kanäle lautet 1 (= Graustufen) und die Farbtiefe beträgt 8 Bit. Die Headergröße beträgt 0 KB.

Das hiermit entstandene Dokument besteht nun aus einem »sauberen« Verlauf von Schwarz nach Weiß (siehe Histogramm). Wer will, kann so eine vorbereitete Raw-Datei im Download-Bereich herunterladen.

histogramm-verlauf

4. Nun folgt der wichtigste Teil. Jetzt wird nämlich entschieden, welche Füllmethode schließlich als Gradationskurve ausgedrückt wird. Die Vorgehensweise ist einfach: Man muss lediglich eine Einstellungsebene erstellen (egal welche) und diese auf die gewünschte Füllmethode stellen, beispielsweise »Multiplizieren«. Die Änderungen, die durch die Füllmethode entstehen, spiegeln sich nun in der Tonwertverteilung des Verlaufs wider. Und dieser Verlauf lässt sich problemlos wieder in eine Kurve konvertieren. Eins muss man aber beachten: Nicht jede Füllmethode lässt sich hiermit in eine Kurve verwandeln. Mit den folgenden ist es möglich:

Ausschluss, Dividieren, Farbig nachbelichten, Farbig abwedeln, Ineinanderkopieren, Hart mischen, Linear abwedeln, Lineares Licht, Linear nachbelichten, Multiplizieren, Negativ Multiplizieren, Strahlendes Licht, Weiches Licht.

5. Zuletzt muss man das Dokument speichern und wieder in eine Amp-Datei umwandeln.

6. Die so entstandene Kurvenvorgabe bzw. deren Ergebnis entspricht nun (wie im folgenden Beispiel zu sehen) exakt der in Schritt 4 definierten Füllmethode.

beispiel-multiplizieren

Genauigkeit der Technik
Bei 8-Bit-Bildern ist das Ergebnis gegenüber der echten Füllmethoden nicht nur optisch ident, sondern auch mathematisch. Bei 16-Bit-Bildern ist dies etwas anders. Optisch kann man zwar auch bei 16-Bit-Bildern keinen Unterschied erkennen, wer jedoch nachmisst, wird sehen, dass die Farbwerte eventuell nicht exakt gleich sind. Der Grund dafür ist, dass diese Amp-Dateien, also die Arbitrary-Maps ausschließlich mit 8-Bit Genauigkeit vorliegen. Werden diese Kurvenvorgaben nun in einem 16-Bit-Dokument verwendet, muss die Kurve interpoliert werden. Und genau hier entstehen kleine Fehler, die bei der echten Füllmethode nicht entstehen, da diese sehr wohl mit 16-Bit Genauigkeit berechnet wird.

Fazit
Ich muss gestehen: In der Praxis hat diese Technik nur wenig Relevanz. Aber sie zeigt sehr schön, wie Photoshop funktioniert und was Füllmethoden eigentlich machen, ohne dass man deren zugrundeliegenden Formeln studieren muss. Es lohnt sich also, damit zu experimentieren.


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Der Einfluss des Graustufen-Arbeitsprofils auf Photoshop

Dem Graustufen-Arbeitsprofil wird in der Regel nicht viel Beachtung geschenkt. Die meisten Anwender sind bloß beim Konfigurieren des Colormanagements damit konfrontiert:

voreinstellung-graustufenprofil
Die Einstellung »Schwarze Druckfarbe - ISO Coated v2 (ECI)« bewirkt, dass Graustufen-Bilder den selben Druckbedingungen (Druckzuwachs) unterliegen wie 4-Farb-Bilder.


Doch diese Voreinstellung – die übrigens über Bearbeiten > Farbeinstellungen zu finden ist – hat in Photoshop noch großen Einfluss auf zwei andere Dinge, abseits des Colormanagements:

1. Die Darstellung der Einzel-Kanäle und

2. die Auswahl, die durch ein Command-Klick auf den Composite-Kanal erzeugt werden kann.


Das hört sich zunächst etwas irreführend an, ist aber recht schnell erklärt:

Darstellung eines einzelnen Kanals
Die Darstellung von einem Graustufenbild hängt im Wesentlichen vom Gamma des Farbprofils ab. Ebenso hängt die Darstellung der Kanäle von einem Gamma ab. Jedoch in diesen Fall nicht von dem des geöffneten Bildes, sondern von dem Gamma des Graustufen-Arbeitsprofils. Diese Tatsache wird anhand des folgenden Beispiels sichtbar:

vergleich-lab-1
Darstellung des Composite-LAB-Bildes.


vergleich-lab-2
(Abweichende) Darstellung des Luminanz-Kanals.


Das Bild liegt bloß in Graustufen vor und dementsprechend befinden sich auch nur Informationen im Luminanz-Kanal. Man müsste also davon ausgehen können, dass sich der Composite-Kanal und der einzelne L-Kanal gleichen. Doch das ist nicht zwingend so. Der Grund dafür ist, dass zwar das Gamma des Bild-Farbprofils für die Composite-Darstellung verwendet wird, allerdings bei der Darstellung des einzelnen L-Kanals auf das Graustufen-Arbeitsprofil zurückgegriffen wird. Und wenn dieses Gamma nicht dem des Bildes entspricht, unterscheiden sich die beiden Darstellungen. Will man das verhindern, muss man ein (in Hinblick auf das Gamma) zum Bildprofil passendes Arbeitsprofil wählen. In diesem speziellen Fall wäre das eines basierend auf L-star. Arbeitet man hingegen mit AdobeRGB-Bildern, welche ein Gamma von 2,2 besitzen, wäre wiederum diese Einstellung zielführend:

voreinstellung-graygamma


Auswahl des Composite-Kanals (Luminanzmaske)
Diesen Punkt halte ich in der Praxis für relevanter. Wer beispielsweise Luminanzmasken erzeugt, macht das wahrscheinlich über einen Command-Klick auf den Composite-Kanal. Damit erstellt man eine Auswahl basierend auf den Luminanz-Werten des Bildes. Wie diese Maske erzeugt wird, hängt aber wiederum vom Graustufen-Arbeitsprofil ab. Und am besten ist dies wieder anhand eines Beispiels zu sehen:

iso-coated-v2
dotgain


Die erste Auswahl habe ich unter Nutzung des Profils »Schwarze Druckfarbe - ISO Coated v2 (ECI)« erstellt. Die zweite mit »Dot Gain 10%«. Hier ist das nur schwer zu erkennen, aber die beiden resultierenden Kanäle unterscheiden sich deutlich. Und auch hier ist die Lösung, ein Arbeitsprofil zu verwenden, welches im Bezug auf das Gamma, dem geöffneten Bild entspricht.

Fazit
Die Unterschiede sind teilweise marginal und bei bestimmten Konfiguartionen treten sie erst gar nicht auf. Dennoch sollte man sich darüber im Klaren sein, denn im High-End-Bereich zählt jedes noch so kleine Detail. Es lohnt sich also, öfters einen Blick auf das Graustufen-Arbeitsprofil zu werfen.

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Photoshop Tipps, Tricks und Geekfacts #5

1. Voreinstellungen: Verlauf und Cache
cachelevels
Die Cachestufen legen die Anzahl der gleichzeitig geöffneten Kopien eines Dokuments fest. Warum aber werden mehrere Kopien vom Dokument geöffnet? Für das Zoomen. Jede Kopie steht für eine unterschiedliche Zoomstufe. Umso weniger Cachestufen eingestellt sind, desto weniger Zoomstufen werden im Voraus generiert. Dadurch ist die Arbeitsspeicherauslastung niedriger, allerdings wird dafür das Zoomen »langsamer«.


2. Voreinstellungen: OpenGL vs. OpenCL
In den Grafikprozessereinstellungen (unter Leistung) wird man mit zwei Schlagwörtern konfrontiert: OpenGL und OpenCL. Was bedeuten diese?


OpenGL steht für Open Graphics Library und beeinflusst in Photoshop im Wesentlichen nur die Darstellung. Da es der GPU aber beim Berechnen der Darstellung hilft, wirkt sich OpenGL auch auf die Gesamtperformance von Photoshop aus. OpenGL wird aber nicht dafür benutzt, um beispielsweise die Berechnung eines Filters zu beschleunigen. OpenCL (Open Computing Language) hingegen ist fürs Rechnen gemacht und wird unter anderem für die Beschleunigung der Berechnung der Weichzeichnergalerie verwendet.

Hinweis: Das Aktivieren von OpenGL hat erst Auswirkungen auf das nächste, im Anschluss geöffnete Fenster. Wie viele Fenster gleichzeitig OpenGL-beschleunigt werden, wird durch die Möglichkeiten der Grafikkarte festgelegt.

3. Auswahl aufheben
Das Kürzel Cmd+D um eine Auswahl aufzuheben, funktioniert auch im Dialogfenster der Gradationskurve. Das ist hilfreich, wenn man zuvor mittels gedrückter Shift-Taste mehrere Punkte ausgewählt hat.

4. Durchschnitt mehrerer Ebenen erzeugen
Ich muss zugeben, den Durchschnitt mehrerer Ebenen zu erzeugen, macht nur selten Sinn. Es gibt dafür auch keine eigene Funktion. Will man es aber dennoch machen, geht man wie folgt vor:

Beginnend mit der untersten Ebene – nennen wir sie »Nummer 1« – muss die Deckkraft aller Ebenen in aufsteigender Reihenfolge nach folgender Formel eingestellt werden: 100 / Ebenennummer.
Die unterste hat also die Deckkraft 100/1 = 100%, die Ebene darüber 100/2 = 50 %, die dritte Ebene 100/3 = 33%, die vierte 100/4 = 25% usw. Alle Ebenen verbleiben dabei in der Füllmethode »Normal«.

5. Farbtransformationen aus dem 32-Bit-Modus
Konvertiert man ein 32-Bit-Bild nach 16 oder 8 Bit, wird immer der eingestellte Arbeitsfarbraum zugewiesen, egal welches Quellprofil vorher zugewiesen war.

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Photoshops Histogramm als Qualitätskontrolle?

Immer wieder liest man, dass die Qualität eines Bildes mit dem Histogramm beurteilt werden kann. Dabei ist natürlich vor allem die Rede davon, ob das Histogramm Löcher aufweist – die Tonwerte also gespreizt wurden. Das passiert zum Beispiel immer dann, wenn der Kontrast erhöht wird. Und tatsächlich ist das nicht wünschenswert, aber:
Das Histogramm sagt leider nicht zwangsweise etwas über die Qualität aus. Denn es kann irrsinnig einfach manipuliert werden. Oder besser gesagt, das Bild kann irrsinnig einfach manipuliert werden, so dass das Histogramm O.K. aussieht.

Ein Beispiel: So sieht ein typisches Histogramm von einem kontrastverstärkten Bild aus:

histogramm-before
Die Löcher deuten auf die Spreizung hin.


Es reicht aber, wenn man auf das Bild eine Bewegungsunschärfe mit 1 Pixel anwendet, um das Histogramm wieder zu glätten. Ebenso könnte man den Gaußschen Weichzeichner (mit 0,3 Pixel) darauf anwenden oder das Bild leicht drehen. All das lässt das Histogramm besser aussehen (siehe unten), obwohl die eigentlichen Daten dabei verschlechtert werden.

histogramm-after

Das soll jedoch keinesfalls heißen, dass das Histogramm nur wertlose Informationen zeigt. Im Gegenteil, es lassen sich damit sehr vielfältige Informationen ablesen: Wie sind die Tonwerte verteilt? Wird die Tonwertbreite komplett genutzt oder ist eine Tonwertkorrektur angebracht? Darüber hinaus lassen sich in der erweiterten Ansicht auch viele statistische Angaben ablesen:

histogramm-statistik

Man muss aber daran denken, dass das Histogramm nicht immer die ganze Wahrheit über ein Bild verrät.


Adobe bietet auf der Hilfeseite übrigens einen guten Artikel über die Funktionen des Histogramms in Photoshop.


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Tipps zum Anwenden und Organisieren von Photoshop-Aktionen (Aktionen Teil 2)

Im Artikel »Wie erstellt man Photoshop-Aktionen richtig? (Teil 1)« haben wir besprochen, wie man perfekte Aktionen erstellt. Hier erfährst du, wie man diese Aktionen einfach anwendet und organisiert.

Aktionen anwenden:
Das Anwenden ist denkbar einfach. Im Normalansichtmodus muss man nur die entsprechende Aktion auswählen und den Play-Button drücken. Im Schaltflächenmodus (rechts) reicht ein einfacher Klick auf die Aktion.

aktionen-abspielen

Mit gedrückter Cmd-Taste und einem Doppelklick auf die gewünschte Aktion, können Aktionen auch aus der normalen Ansicht schnell gestartet werden. Darüber hinaus kann man Aktionen auch ein Tastaturkürzel zuweisen.

Tipps und Tricks zum Anwenden:
– Mit gedrückter Cmd-Taste wird beim Drücken des Play-Buttons nur ein Schritt abgespielt.

– Bei einer Vielzahl an zu bearbeiteten Bildern kann man mithilfe der Stapelverarbeitung Aktionen auf mehrere Bilder oder ganze Ordner anwenden.

Aktionen organisieren:
Wer viel mit Aktionen arbeitet, sollte diese auch regelmäßig speichern. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Über das Bedienfeldmenü mit »Aktionen speichern« oder
2. Durch das Sichern der »Actions Palette.psp«-Datei.

Die erste Variante ist natürlich leichter erreichbar, hat jedoch den Nachteil, dass jeder Satz einzeln gespeichert werden muss. Wer seine Aktionen in mehreren Sätzen organisiert, ist hiermit eventuell unzufrieden. Daher besteht auch die Möglichkeit, das Backup der Aktionen als Ganzes zu sichern. Dieses Backup hebt Photoshop unter folgendem Ordner auf: Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Preferences > Adobe Photoshop XX Settings > Actions Pallete.psp.

Tipps und Tricks zum Organisieren:
– Aktionen als Text speichern: Wie eben erwähnt, kann man über das Bedienfeldmenü des Aktionsfensters Aktionen speichern. Hält man dabei aber zusätzlich die Cmd+Alt-Taste gedrückt, werden die Aktionsschritte in einer Textdatei schriftlich gesichert.

– Im Schaltflächenmodus können Aktionen farblich gekennzeichnet werden. So lassen sich zusammengehörende Aktionen optisch gruppieren (siehe Screenshot weiter oben).

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Wie erstellt man Photoshop-Aktionen richtig? (Aktionen Teil 1)

Mit den Aktionen bietet Photoshop die praktische Funktion, wiederkehrende Arbeiten zu automatisieren. Dazu werden die einzelnen Arbeitsschritte aufgenommen und als Aktion zusammengefasst. Diese Aktion kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgespielt werden. Aktionen helfen aber nicht nur dabei, effizienter zu arbeiten, sie sind auch ein »Speicher« für Techniken oder Arbeitsweisen, die man sich somit direkt in Photoshop »notieren« kann. Und obwohl Aktionen sehr einfach zu erstellen und zu verwenden sind, gibt es doch einiges zu beachten. Sehen wir uns zunächst das Erstellen von Aktionen näher an.

Aktionen erstellen:
Das wichtigste beim Erstellen von Aktionen ist ein sinnvoller, sauberer Aufbau. Das bedeutet, dass Aktionen so aufgebaut sein sollten, dass sie in so vielen Dokumenten wie möglich fehlerfrei angewandt werden können. Sinnvoll heißt hier also, dass sie unabhängig von sämtlichen Variablen wie Ebenennamen etc. funktionieren. Denn beim Aufnehmen einer Aktion weiß man noch nicht, wie das spätere Dokument aussehen wird: Wie ist der Ebenenaufbau? Gibt es eine Hintergrundebene? Ist eine Ebene beim Starten der Aktion ausgewählt? Und so weiter …

Wie löst man dieses Problem? Zunächst ein konkretes Beispiel:

Unser Ziel ist eine Aktion, die das offene Dokument (welches nur eine Ebene besitzt) mit dem Gaußschen Weichzeichner weichzeichnet. Das klingt simpel und man könnte vermuten, dass es reicht, bloß den Gaußschen Weichzeichner aufzunehmen. Es gibt jedoch einige Variablen, die man beachten muss: Denn es wäre möglich, dass die eine vorhandene Ebene beim späteren Abspielen der Aktion nicht ausgewählt ist. Das Ganze endet dann mit folgender Fehlermeldung:

fehlermeldung


Klar, wenn keine Ebene ausgewählt ist, was soll dann weichgezeichnet werden? Im ersten Augenblick erscheint es daher sinnvoll, das Auswählen der Ebene mit in die Aktion aufzunehmen.

auswahl-ebene


Aktionen vermerken beim Auswählen einer Ebene jedoch immer den Ebenennamen, im Beispiel hier »Ebene 1«. Wird die Aktion nun in einem Dokument angewandt, wo keine Ebene 1 existiert, kommt es beim Abspielen wieder zu einem Fehler.
Dazu kommt, dass das Dokument auch aus mehreren Ebenen bestehen kann. Dann reicht es nicht, bloß eine Ebene auszuwählen und weichzuzeichnen – die Ebenen müssen vorher irgendwie auf eine reduziert werden.

Man sieht schon, hier gibt es viele Variablen, die man beim Erstellen einer Aktion nicht kennen kann. Die Lösung ist also, dafür zu sorgen, dass diese Variablen keinen Einfluss auf das Abspielen der Aktion haben. Und das geht im konkreten Beispiel so:

  1. Man startet die Aufnahme und erstellt eine neue Ebene mit dem Kürzel Cmd+Alt+Shift+N. Das führt auch dazu, dass die neue Ebene die aktive Ebene wird. Egal ob vorher eine Ebene ausgewählt war oder nicht.
  2. Anschließend fügt man mit dem Kürzel Cmd+Alt+Shift+E alle Ebenen auf der zuvor erstellten Ebene zusammen.
  3. Der Ordnung halber sollte man mit dem Befehl Ebene > Anordnen > In den Vordergrund noch dafür sorgen, dass die aktive Ebene zur obersten Ebene wird. In manchen Fällen wäre sie das vielleicht ohnehin, wenn sie es aber noch nicht ist, wird sie es hiermit. Das Aufzeichnen dieses Menübefehls funktioniert nur über das Bedienfeldmenü des Aktionsfensters mittels »Menübefehl einfügen«. Dieser Schritt dient dazu, einen fix definierten Zustand (Ebenenaufbau) zu erhalten, der unabhängig von allen anderen Variablen fehlerfrei erreicht werden kann.
  4. Zu guter Letzt muss dann noch der Gaußsche Weichzeichner aufgenommen werden.

Das Ergebnis ist eine Aktion, die von keiner Variable abhängig ist.

Hinweis zu Schritt 1 und 2: Normalerweise erzeugt der Befehl Cmd+Alt+Shift+E eine neue Ebene und fügt alle sichtbaren Ebenen auf dieser zusammen. Warum habe ich dann im Schritt 1 zunächst manuell eine neue Ebene erzeugt? Weil es zwei (mir bekannte) Fälle gibt, wo nur das Kürzel Cmd+Alt+Shift+E nicht funktioniert:

  1. Wenn die aktive Ebene ausgeblendet ist. Dann verweigert Photoshop das Tastaturkürzel bzw. die entsprechende Funktion. (Selbst dann, wenn alle anderen Ebenen eingeblendet sind.)
  2. Wenn die aktive Ebene leer ist. Dann erstellt Photoshop mit Cmd+Alt+Shift+E nämlich keine neue Ebene sondern kopiert die zusammengefügten Ebenen in die schon vorhandene, aktive Ebene hinein. Da wir aber beim Erstellen der Aktion nicht wissen, welche Ebene eventuell aktiv sein wird, führt das definitiv zu Fehlern.

Daraus ergeben sich folgende allgemeine Regeln zum Erstellen von Aktionen:
Regel 1, Ebenen nicht per Namen auswählen: Wie im obigen Beispiel beschrieben, kann das zu Fehlern führen. Während der Aufnahme von Aktionen sollten daher niemals Ebenen ausgewählt werden. Einzige Ausnahme: Die Ebene wurde während der Aktion erstellt. Ebenen dürfen aber sehr wohl relativ ausgewählt werden, beispielsweise mit dem Kürzel Alt+. für die oberste Ebene oder Alt+, für die unterste Ebene. Denn hierbei spielt der Ebenenname keine Rolle.

Regel 2, Alle Schritte wenn möglich innerhalb eines Dokuments ausführen:

vorheriges-naechstes


Photoshop referenziert geöffnete Dokumente in den Aktionen nicht per Namen, also absolut, sondern relativ. D.h. als vorheriges oder nächstes Dokument. Das kann aber zu Problemen führen, wenn die Reihenfolge bzw. die Anzahl der geöffneten Dokumente beim Abspielen der Aktionen nicht die gleiche ist, wie beim Aufnehmen.

Regel 3, Aktionen sollten so wenig Schritte wie möglich besitzen: Der Grund dafür ist die bessere Performance. Auch interaktive Aktionen, die die Eingabe vom Benutzer verlangen, sollten so weit wie möglich vermieden werden. Diese können nämlich beispielsweise nicht sinnvoll mit der Stapelverarbeitung abgespielt werden.

Tipps und Tricks zum Erstellen:
– Schnappschuss erstellen: In vielen Fällen macht es Sinn, beim Aufnehmen einer Aktion zuerst einen Schnappschuss zu erstellen. Warum? Aktionen führen beim Abspielen jeden aufgezeichneten Schritt einzeln aus. Im Protokoll erscheinen daher beim Anwenden mitunter sehr viele Schritte. Dadurch ist es schwer, die ausgeführte Aktion rückgängig zu machen. Besitzt die ausgeführte Aktion sogar mehr Schritte als Protokollobjekte zugelassen werden, ist es gar unmöglich, die Aktion vollständig rückgängig zu machen. Ein Schnappschuss löst dieses Problem, da er den Dokumentzustand speichert, der beim Starten der Aktion vorherrscht.

schnappschuss


– Um einen Pfad in eine Aktion zu integrieren, muss der Pfad vor der Aufnahme erstellt werden, und dann während der Aufnahme ausgewählt und mittels »Pfad einfügen« aus dem Bedienfeldmenü eingefügt werden.

– Seit der Photoshop Version 13.1.2 (CS6), lassen sich auch Konditionen einbauen. So kann man beispielsweise eine gewisse Aktion nur dann starten lassen, wenn das Dokument hochformatig ist. Das kann unheimlich praktisch sein und erweitert den Funktionsumfang der Aktionen ein klein wenig in Richtung Skripte.

– Beim Aufzeichnen einer Aktion können auch schon vorhandene Aktionen integriert werden. Allerdings wird dabei nicht nur der Name der abgespielten Aktion aufgenommen, sondern auch der Satz, in dem sie sich befindet. D.h. dass der Aktionsname und der Ort nicht verändert werden dürfen, ansonsten wird die Aktion beim Abspielen nicht gefunden.

– Will man nur einen Schritt einer Aktion verändern, kann man dies mit der Option »Erneut aufzeichnen« tun. Im Normalansichtmodus reicht aber auch ein Doppelklick auf den entsprechenden Schritt.

Im zweiten Teil erfährst du alle wichtigen Tipps und Tricks zum Anwenden und Organisieren von Aktionen.

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Mehrere Gradationskurven zu einer zusammenfügen?

photoshop-80px
Kann man in Photoshop mehrere Gradationskurven zu nur einer zusammenfügen? Die Antwort lautet: Ja!

Wie das funktioniert, hat ursprünglich Martin Evening in seinem Artikel »How to express blend modes as curves« beschrieben. Da der Artikel nicht mehr online ist, beschreibe ich die Technik hier nochmal.

idee


Kurzer Überblick: Die Technik basiert auf der Idee, dass man eine unveränderte – also noch lineare – Kurve auch als Verlauf ausdrücken kann. Dieser Verlauf wird anschließend mit den Gradationskurven, die zusammengefasst werden sollen, bearbeitet. Im letzten Schritt wird der bearbeitete Verlauf wieder in eine Gradationskurve umgewandelt. Was dann überbleibt, ist eine Kurve, die alle getätigten Bearbeitungsschritte zusammenfasst.

Wie funktioniert dieses Verfahren genau?
1. Zunächst braucht man ein Dokument, welches exakt 256 Pixel breit und 1 Pixel hoch ist und einen Verlauf von Schwarz nach Weiß beinhaltet. Dabei muss jedes Pixel genau einen Wert von 0 bis 255 enthalten. Wie so oft in Photoshop führen viele Wege ans Ziel. Doch einen »sauberen Verlauf« zu erstellen, ist gar nicht so einfach. Daher bedienen wir uns hier am Photoshop-Raw-Format und an einem kleinen Trick: Man öffnet dazu den Gradationskurven-Dialog und stellt dabei auf den Bleistift um (siehe Screenshot). Ohne die Gradationskurve zu verändern, muss die Kurvenvorgabe nun als Amp-Datei gespeichert werden.

amp-speichern

2. Die so entstandene »Arbitrary-Map« muss man manuell in ein Photoshop-Raw-Dokument umwandeln. Dazu reicht es, die Dateiendung auf »raw« zu setzen.

datei-raw

Anschließend öffnet man diese Datei wieder mit Photoshop.

3. Nun öffnet sich das Photoshop-Raw-Optionen-Fenster. (Wer damit nicht vertraut ist, kann hier mehr darüber erfahren.) Wie im Punkt 1 schon erwähnt, muss das Bild 256 Pixel breit und 1 Pixel hoch sein. Die Anzahl der Kanäle lautet 1 (= Graustufen) und die Farbtiefe beträgt 8 Bit. Die Headergröße beträgt 0 KB.

Das hiermit entstandene Dokument besteht nun aus einem »sauberen« Verlauf von Schwarz nach Weiß (siehe Histogramm). Im Download-Bereich steht diese Datei auch zum Herunterladen bereit.

histogramm-verlauf


4. Nun kommt der spannende Teil: Alle Gradationskurven, die jetzt eingefügt oder erstellt werden, können anschließend als eine einzelne Kurve gespeichert werden. Denn die Änderungen spiegeln sich somit im bearbeiteten Verlauf wider.

curves-combined

Wie man in der Abbildung oben sieht, kann man nicht nur Gradationskurven zusammenfügen, sondern auch andere Einstellungsebenen zu einer Kurve kombinieren. Wichtig ist nur, dass die verwendeten Einstellungsebenen keine Informationen zwischen den Kanälen mischen. Was heißt das? Gradationskurven beeinflussen jeden Kanal einzeln, tauschen aber Informationen nicht zwischen den Kanälen aus. Im Gegensatz dazu mischt beispielsweise der Kanalmixer die Informationen der einzelnen Kanäle untereinander. Das lässt sich mit dieser Methode aber nicht abbilden, sodass der Kanalmixer nicht unterstützt wird. Die folgenden Einstellungsebenen lassen sich aber problemlos zu einer einzelnen Kurve zusammenfassen: Gradationskurve, Tonwertkorrektur, Farbbalance (ohne »Luminanz erhalten« ), Helligkeit/Kontrast, Invertieren und Belichtung.

5. Nachdem man alle Veränderungen vorgenommen hat, muss das Dokument auf die Hintergrundebene reduziert, gespeichert und wieder in eine Amp-Datei umbenannt werden.

6. Diese Kurvenvorgabe kann jetzt in Photoshop über den Gradationkurven-Dialog geladen werden.

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Photoshop Tipps, Tricks und Geekfacts #4

1. Die Pipette, das Machtzentrum von Photoshop?


aufnahmebereich

Der Aufnahmebereich des Pipetten-Werkzeug beeinflusst nicht nur die Messwerte der Pipette selbst, sondern auch wie Farben mit den folgenden Werkzeugen ausgewählt werden:

  • Zauberstab
  • Auswahl Farbbereich
  • Auswahl vergrößern/Ähnliches auswählen
  • Weißpunkt, Mitteltöne und Schwarzpunkt setzen in den Gradationskurven und Tonwertkorrektur
  • Farbe-ersetzen-Pipetten
  • Belichtung
  • Alle anderen Werkzeuge, die eine Pipette zur Verfügung stellen
Man sollte das immer im Hinterkopf behalten. Denn meist macht es Sinn, für die Bildbearbeitung den Aufnahmebereich auf mind. 3 x 3 Durchschnitt zu stellen. Unter Umständen kann das aber zu fehlerhaften Verhalten bei den oben genannten Werkzeugen führen. Daher immer vorher die Einstellungen der Pipette checken.

2. Plug-In-Filter?
Aufmerksame Benutzer werden vielleicht schon festgestellt haben, dass einige Filter beim Parametrieren nicht direkt auf das Dokument angewandt werden. Blendenflecke oder auch der Radiale Weichzeichner sind solche Filter. Die Vorschau begrenzt sich dann auf dieses kleine Fenster direkt im Filterdialog. Dieses Verhalten betrifft alle sogenannten Plug-In-Filter. Welche das sind, kann über Hilfe > Systeminformationen > Erforderliche Zusatzmodule eingesehen werden.

systeminfos-filter

3. Steintextur
Der Wolken- und der Relieffilter ergeben nacheinander angewandt eine Steintextur. Zu finden sind die Filter unter Renderfilter bzw. Stilisierungsfilter.


4. Photoshop-Einstellungen zurücksetzen
Jeder langjährige Photoshop-Benutzer hat sicherlich schon einmal aufgrund eines Fehlers den Tipp bekommen, die Einstellungen zurückzusetzen. Zur Erinnerung: Dazu muss man lediglich während dem Starten von Photoshop folgendes Tastaturkürzel drücken:

Cmd+Alt+Shift = Setzt die Voreinstellungen zurück.

Darüber hinaus können zur Fehlerbehebung auch noch diese zwei Kürzel hilfreich sein:

Cmd+Shift = Damit ist es möglich einen anderen Ordner für Plug-Ins zu wählen.
Cmd+Alt = Mit diesem Kürzel kann man das Arbeitsvolume neu festlegen.
(Das ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn Photoshop nicht starten kann, weil zu wenig Platz auf dem derzeitigen Arbeitsvolume vorhanden ist.)

reset-prefs


Kein Angst beim Anwenden dieser Tastenkombinationen: Bei allen erscheint vor dem tatsächlichen Zurücksetzen noch ein Dialogfenster zum Bestätigen.

5. Interpolationsverfahren beim Frei transformieren?
Beim Ändern der Bildgröße fragt Photoshop nach dem Interpolationsverfahren. Doch welcher Algorithmus wird beim Frei-Transformieren-Werkzeug benutzt? Jener, der in den Voreinstellungen unter Allgemein definiert ist:

voreinstellung-interpolation

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Wie ändert man die Farbtemperatur eines Bildes?

Die einzig akkurate Möglichkeit die Farbtemperatur eines Bildes zu ändern, ist nur dann gegeben, wenn das Bild als Raw-Datei vorliegt. Diese Datei enthält die notwendigen Metadaten, um absolute Farbtemperaturkorrekturen vorzunehmen. Der technische Hintergrund: Aufgrund der mitgespeicherten Metadaten weiß Adobe Camera Raw (oder auch Lightroom), mit welchem Weißabgleich das Bild aufgenommen wurde. Da dem Programm somit die Quelle bekannt ist, kann auch ein absolutes Ziel angegeben werden (z.B. 5600 K):

temp_kelvin


Darüber hinaus verfügt Adobe Camera Raw über die Möglichkeit auf die linearen (Gamma 1,0) Daten zuzugreifen. Damit können Weißpunktanpassungen viel genauer vorgenommen werden.

Es besteht zwar auch die Möglichkeit, ein Nicht-RAW-File in ACR zu öffnen, allerdings sind damit nur relative Farbtemperaturkorrekturen möglich. Die Kelvin-Skala wird dann zu einer relativen Skala mit den Werten von –100 bis +100.

temp_relativ


Darüber hinaus können auch andere Werkzeuge für Farbtemperaturänderungen benutzt werden. Die Fotofilter-Einstellungsebene bietet dafür eine simple Möglichkeit. Zu beachten ist dabei jedoch, dass hiermit nur analoge, optische Filter reproduziert werden, ohne dass dabei ein direkter Bezug zur Farbtemperatur (in Kelvin) hergestellt wird.

Die ersten sechs Filter basieren übrigens auf echten Fotofiltern.

fotofilter


Die Warmfilter (85) und (81) und Kaltfilter (80) und (82) sind das digitale Equivalent der Wratten-Filter. Und die LBA- und LBB-Filter basieren auf Fuji-Filtern.

Der Warmfilter 85 und LBA kann dafür verwendet werden, wenn ein Bild außen aufgenommen wurde, die Kamera aber auf Innen oder Kunstlicht konfiguriert war. Der Kaltfilter 82 und LBB kann dann für den umgekehrten Fall benutzt werden.

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Konfigurationshilfe für Photoshop, InDesign, Illustrator und mehr (Mac OS X)

Adobe-Programme bieten dem Benutzer die Möglichkeit, viele Einstellungen und Vorgaben im Front-End der Anwendung zu speichern. In den meisten Fällen, wie beispielsweise beim Speichern von Gradationskurven, stellt Photoshop dann ein Finderfenster bereit, sodass man den Speicherort frei wählen kann. Es gibt jedoch auch Einstellungen, wie zum Beispiel den Arbeitsbereich, wo man beim Speichern nicht sofort sehen kann, wo die dazugehörige Datei im Back-End der Anwendung abgelegt wird. Die folgende Liste beinhaltet einige dieser Speicherorte und dient als Zusammenfassung, der hier im Blog erwähnten Einstellungen und Vorgaben.

Hinweise:

  1. Viele der hier genannten Ordner entstehen erst nach dem ersten Öffnen des Programms. Andere werden sogar erst dann erzeugt, wenn tatsächlich eine Einstellung gespeichert wird. Will man beispielsweise nach dem Neuaufsetzen die Arbeitsbereiche in den passenden Ordner ablegen, wird dieser noch nicht existieren. In so einem Fall muss man den Ordner einfach manuell erzeugen.
  2. Seit Mac OS X 10.7. versteckt Apple die User-Library. Mit diesem Terminalbefehl kann man sie wieder permanent einblenden.
  3. Vorsicht bei den Einstellungen, die im Programmpaket abgelegt werden – nach einem Update sind diese mit großer Wahrscheinlichkeit weg. Zur Sicherheit sollten diese Einstellungsdateien auch an einem anderen Ort gespeichert werden.

photoshop-header

Aktionen
(Mehr Infos zum Speichern von Aktionen gibt's hier.)
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Preferences > Adobe Photoshop XX Settings > Actions Pallete.psp.

Arbeitsbereich
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Preferences > Adobe Photoshop XX Settings > WorkSpaces

Menüs
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Application Support > Adobe > Adobe Photoshop XX > Presets > Menu Customization

Pantone-Farbbibliotheken
(Mehr Infos dazu gibt's hier.)
Macintosh HD > Programme > Adobe Photoshop XX > Presets > Color Books

Skripte
Macintosh HD > Programme > Adobe Photoshop XX > Presets > Scripts

Tastaturkürzel
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Application Support > Adobe > Adobe Photoshop XX > Presets > Keyboard Shortcuts

indesign-header

Arbeitsbereich
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Preferences > Adobe InDesign > Version XX > de_DE > Workspaces

PDF-Einstellungen
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Application Support > Adobe > Adobe PDF > Settings

Geschützte PDF-Einstellungen
(Was geschützte PDF-Einstellungen sind, erfährst du hier.)
CC2015: Macintosh HD > Programme > Adobe InDesign CC 2015 > Resources > Adobe PDF > settings > mul
CC2014: Macintosh HD > Programme > Adobe InDesign CC 2014 > Kontextmenü »Paketinhalt anzeigen« > Contents > MacOS > Resources > Adobe PDF > settings > mul
CS6: Macintosh HD > Library > Application Support > Adobe > Adobe PDF > Settings

Pantone-Farbbibliotheken
Macintosh HD > Programme > Adobe InDesign XX > Presets > Swatch Libraries

Skripte
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Preferences > Adobe InDesign > Version XX > de_DE > Scripts > Scripts Panel (oder Startup Scripts)

Tastaturkürzel
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Preferences > Adobe InDesign > Version XX > de_DE > InDesign Shortcut Sets

illustrator-header

Arbeitsbereich
Macintosh HD > Benutzer > Name > Library > Preferences > Adobe Illustrator XX Settings > de_DE > Arbeitsbereiche

Pantone-Farbbibliotheken
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»Der Gradationskurven-Streit« oder Dan Margulis, Thomas Knoll und die Sättigung

Photoshop
Eine kontraststeigernde Master-Curve-Gradationskurve führt in Photoshop zwangsweise zu einem gesättigteren Bild. Das ist nicht immer gewünscht und viele Anweder wundern sich darüber. Die Frage ist daher: Soll das so sein? Die Anwort darauf lautet: Ja!

s-kurve
»Master-Curve« nennt man die Kurve, die alle drei bzw. vier Kanäle gleichzeitig bearbeitet.


Allerdings waren sich zu diesem Thema zwei prominente Photoshopper uneins. Die Rede ist von Autor Dan Margulis und niemand geringerem als Photoshop-Erfinder Thomas Knoll.

Dan Margulis war (oder ist) der Meinung, dass Gradationskurven im RGB-Farbraum den Farbton und die Sättigung eines Bildes zerstören. Er rät daher in diesem Zusammenhang zur Nutzung von LAB. Damit kann die Gradationskurve dann nur im L-Kanal angewandt werden, sodass Farbton und Sättigung unverändert bleiben.
Thomas Knoll meint allerdings, dass das Modifizieren des Kontrasts die Sättigung verändern soll. Dieses Thema wurde 2007 in vielen Foren wochenlang diskutiert und führt auch heute noch zu Diskussionen. Fakt ist, dass Thomas Knoll Master-Curve-Einstellungen so entwickelt hat, dass die Sättigung davon beeinflusst wird. Er sagte dazu einmal, dass es sogar einfacher wäre, Gradationskurven ohne diesen »saturation boost« zu programmieren, aber er hat sich dazu entschlossen, da dies in den meisten Fällen zu optisch ansprechenderen Ergebnissen führt.

Die Lösung
Im Grunde ist diese Diskussion aber etwas bizarr, da man dieses Verhalten auch im RGB-Modus bei Bedarf ganz leicht verändern kann: Man muss dazu nur die Gradationskurven-Einstellungsebene auf die Füllmethode »Luminanz« stellen bzw. die Gradationskurve über Bearbeiten > Verblassen > Luminanz dementsprechend anpassen. Somit wirkt sich die Gradationskurve eben nur noch auf die Luminanz des Bildes aus. Das Ergebnis entspricht zwar nicht exakt der von Dan Margulis empfohlenen Alternative über den LAB-Farbraum, reicht aber für den Zweck vollkommen und hat den großen Vorteil das man den RGB-Farbraum nicht verlassen muss.

Lightroom und Camera Raw
All das trifft auch auf Lightroom und Adobe Camera Raw zu. Allerdings haben beide dennoch eine Eigenheit in Bezug auf Gradationskurven, die sie von Photoshop unterscheiden. Gradationskurven sind dort nämlich »hue-protected«. D.h. der Farbton wird geschützt, während er in Photoshop eben durchaus verändert werden kann. In der Leseprobe zu dem Buch »The Adobe Photoshop Lightroom Book« von Martin Evening wird den Unterschied sehr detailliert erklärt. Hier ein kleiner Auszug:

But Lightroom/Camera Raw curves do work slightly differently from Photoshop curves and this is because Lightroom curves have a hue lock. This means that when Lightroom maps the RGB values from the before state to the Tone Curve state, it will map the minimum and maximum RGB values (in the linear Lightroom RGB workspace) allowing the hue to vary. But when mapping the middle RGB value, the hue is preserved. Photoshop curves meanwhile have no hue lock and therefore when you apply a strong curve adjustment in Photoshop the hue values can shift quite a bit from the original before values. This in turn can lead to some noticeable color shifts in the processed image. Lightroom/ACR curves do also produce hue shifts, but these are more tightly controlled so that what hue shifts there are, are usually within plus or minus 3°. As I said, Tone Curves in Lightroom that increase the contrast, will boost the saturation, but from the conclusions I draw later, Lightroom/ACR tone curves are on average about 1–2% less contrasty than curves that are applied via Photoshop in the Normal blend mode. In practice this means that Lightroom tone curve adjustments will have smaller hue shifts and the colors are represented better.



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Wann und womit werden Photoshop-Dokumente (PSDs und PSBs) komprimiert?

Warum sollte man das überhaupt wissen wollen? Die Antwort ist simpel: Das Wissen darüber hilft dabei, die Performance von Photoshop zu verbessern – oder besser gesagt, den eigenen Workflow zu verbessern. Denn die Komprimierung ist bei großen Dateien immer ein Performancekiller. Es ist daher gut zu wissen, wie man sie umgehen kann.

Grundlagen
Photoshop-Dateien (PSDs und PSBs) bestehen aus zwei Teilen: den Ebenendaten und den Composite-Daten. Die Ebenendaten bestehen – wie der Name schon sagt – aus den Ebenen, Ebenenmasken, Smart-Objekten, Einstellungsebenen etc. Die Composite-Daten beinhalten ein zusammengerechnetes (Composite-)Bild der Ebenendaten. Dieses zusammengerechnete Bild wird einerseits gespeichert, um die Rückwärtskompatibilität zu garantieren und andererseits damit Photoshop-Dokumente in anderen Programmen platziert werden können.

Das Composite-Bild wird aber nur dann gespeichert, wenn man dies ausdrücklich verlangt: Standardmäßig fragt Photoshop bei jedem Speichervorgang nach, ob die »Kompatibilität des Photoshop-Dokuments maximiert werden soll«, was so viel bedeutet wie, ob ein Composite-Bild mitgespeichert werden soll. Man kann das Maximieren der Kompatibiliät in den Voreinstellungen unter Dateihandhabung aber auch für immer aktivieren oder deaktivieren:

einstellungen-kompatibilitaet
Beinhaltet ein Dokument nur die Hintergrundebene, wird natürlich kein extra Composite-Bild gespeichert.

Komprimierung

Diese zwei Teile des Photoshop-Dokuments werden unter Umständen mit unterschiedlichen Verfahren komprimiert. Die Composite-Daten können nur RLE oder gar nicht komprimiert werden. Andere Komprimierungsverfahren kommen aufgrund der eventuellen Inkompatibilität mit anderen Programmen nicht in Frage. Bei den Ebenendaten, die ja nur in Photoshop (bzw. Adobe-Programmen) gelesen werden müssen, sieht die Sache anders aus: Hier wird auch die ZIP/Flate-Komprimierung eingesetzt.

compression-photoshop


Die RLE-Komprimierung kann wiederum nur bei 8-Bit-Dokumenten eingesetzt werden. Denn 16-Bit-Dokumente werden mit RLE-Komprimierung eher größer als kleiner. 16-Bit-PSDs oder PSBs mit nur einer Hintergrundebene werden daher gar nicht komprimiert, da die ZIP/Flate-Komprimierung ja aufgrund der Kompatibilität auch ausscheidet.

PSDs und PSBs mit mehreren Ebenen werden im 16- und 32-Bit-Modus standardmäßig mit ZIP/Flate komprimiert. Wie eingangs beschrieben, kann das aber eine große Bremse sein. *Photoshop bietet in den Voreinstellungen daher die Option »Komprimierung von PSD- und PSB-Dateien deaktivieren«. Diese Funktion ist seit CS6 verfügbar. In Photoshop CS5 kann man sie mit dem Plugin »DissallowFlateCompressionPSD« nachreichen.

Hinweis: Obwohl Smart-Objekte vollwertige PSB-Dokumente sind, unterscheiden sie sich in einem Punkt von Benutzer-generierten PSB-Dokumenten: Auf den Composite-Teil wird bei Ihnen aus Platzgründen immer verzichtet.
Lloyd Chambers von macperformanceguide.com hat in seinem Artikel Testergebnisse zur Geschwindigkeit ohne Komprimierung veröffentlicht. Auf den von ihm erwähnten Geschwindigkeitsgewinn um den Faktor 20 bin ich zwar nicht gekommen, aber bei meinen eigenen Tests war das Speichern im Durchschnitt rund 5–6 Mal schneller als mit Komprimierung. Die Dateien wurden dabei um durchschnittlich 70% größer.

Weiterführendes
Wer das Komprimierungsverfahren in jeder Situation selbst bestimmen will, kann natürlich auch zum TIFF greifen. Mehr darüber findest du in meinem Aritkel über die TIFF-Speicheroptionen.

Was ist ZIP/Flate? Flate ist ein Algorithmus der ursprünglich für das ZIP-Format entwickelt wurde. Flate zählt zu den verlustfreien, asymmetrischen Kompressionmethoden und basiert heute auf der freien zlib/deflate-Library.

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Photoshop Tipps, Tricks und Geekfacts #3

1. Deckkraft vs. Fläche

Photoshop bietet im Ebenenbedienfeld mit »Deckkraft« und »Fläche« zwei verschiedene Möglichkeiten, die Deckkraft der Ebenen einzustellen. Doch worin unterscheiden sich diese?

Ebenen


Ebenenstile
Wenn Ebenen mit einem Ebenenstil versehen sind und man verringert die Deckkraft mittels Deckkraft-Regler, wird die Ebene samt Ebenenstil transparent. Benutzt man jedoch den Fläche-Regler werden lediglich die tatsächlich auf der Ebene vorhandenen Pixel transparent, während die darauf angewandten (und somit »live« erzeugten) Ebenenstile in ihrer vollen Deckkraft erhalten bleiben.

Special 8
Dieser Punkt ist etwas spezieller, vor allem, weil er auf den ersten Blick kaum auffällt. Es gibt 8 Füllmethoden (Farbig nachbelichten, Linear nachbelichten, Farbig abwedeln, Linear abwedeln, Strahlendes Licht, Lineares Licht, Hart mischen und Differenz), bei denen es einen Unterschied macht, ob man die Deckkraft mit dem Deckkraft- oder Fläche-Regler reduziert. Robert Thomas von photoblogstop.com nennt diese Füllmethoden die »Special 8«.

Wodurch entsteht dieser Unterschied? Füllmethoden sind nichts Weiteres als mathematische Formeln, die den Wert der einen Ebene mit dem Wert der anderen Ebene verrechnen. Nun ist es so, dass bei der normalen Deckkraft zuerst die Füllmethode berechnet wird und anschließend die Deckkraft angewandt wird, während bei der Flächen-Deckkraft der umgekehrte Weg gegangen wird. Bei vielen Formeln hat das keine Auswirkung, bei diesen »Special 8« aber eben schon.

Hier noch der mathematische Vergleich am Beispiel von Linear Abwedeln. Die allgemeine Fomel von dieser Füllmethode ist denkbar einfach: A + B. Das heißt Farbwert der unteren Ebene + Farbwert der oberen Ebene. Wir nehmen als Beispiel noch eine Deckkraft bzw. Fläche von 50%. Daraus ergibt sich für den normalen Deckkraft-Regler: (A + B) * 0,5 und für den Fläche-Regler: (B * 0,5) + A

Eingesetzt wird daraus: (128+255) * 0,5 = 192 im Gegensatz zu: (255 * 0,5) + 128 = 255

Eins noch: Dieser Unterschied besteht nur im 8- und 16-Bit-Modus.

2. Arbeitet Photoshop intern immer mit LAB?

Nein. Photoshop arbeitet in der Regel in dem Farbraum des Dokuments. Ein CMYK-Dokument wird daher mit CMYK-Werten berechnet und geht nicht zwingend den Weg über LAB oder einen anderen Farbraum. Das wäre erstens ein Performance-Killer und würde auch unnötig viele Rundungsfehler verursachen. Es gibt jedoch Ausnahmen: Die Einstellungsebene »Fotofilter« benutzt beispielsweise immer XYZ als Berechnungsfarbraum. »HDR-Tonung« und »Gleiche Farbe« benutzen wiederum LAB.

3. Fotofilter

Die Einstellungsebene Fotofilter gleicht in keinster Weise einer einfachen Farbfüllung in der Füllmethode Farbe (oder einem ähnlichen Konstrukt). Der Fotofilter berechnet die Korrekturen mit einem eigenen Algorithmus im Farbraum XYZ und wandelt die resultierenden Werte dann wieder in den Dokumentfarbraum um. Dadurch können die echten physischen Filter besser simuliert werden. Wer also Wert auf Authentizität legt, sollte zum Fotofilter greifen. Dennoch: Da die Spektraldaten beim Anwenden des Filters nicht mehr vorhanden sind, sondern nur noch drei Farbkanäle, wird der Filter nie exakt einem physischen Fotofilter entsprechen können.

4. Konvertierungsoptionen

In den Farbeinstellungen können unter anderem die Konvertierungsoptionen voreingestellt werden. Auf diese greift Photoshop aber nur bei einer Farbraumtransformation über die Funktion Bild > Modus zu. Der Dialog In Profil konvertieren verwendet natürlich die direkt eingestellten Optionen.

konvertierungsoptionen

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Tonwertkorrektur vs. Gradationskurven

Jede Änderung, die sich mit einer Tonwertkorrektur vornehmen lässt, kann auch mit den Gradationskurven realisiert werden. (Umgekehrt gilt das nicht.) Doch welche Regler bewirken dieselbe Änderung? Die folgende Grafik gibt darauf eine Antwort:
tonwert-vs-gradation-blog
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Abstand zwischen Ebenen gleichmäßig verteilen

Obwohl sich InDesign, Illustrator und Photoshop über die Jahre immer ähnlicher wurden und es heute deutliche Überschneidungspunkte gibt, sind manche »Basis-Funktionen« noch immer nicht in jedem Programm enthalten. Ein solches Beispiel ist die fehlende Möglichkeit, in Photoshop Abstände gleichmäßig zu verteilen.

In der klassischen Bildbearbeitung ist das zwar auch selten gefragt, aber es wundert dennoch, da Photoshop in letzter Zeit immer stärker für Web- und UI/UX-Designer vermarktet wird. Und gerade für diese Zielgruppen, ist es hilfreich, Abstände zwischen mehreren unterschiedlich großen Objekten gleichmäßig zu verteilen.

unterschied-verteilung

Da Photoshop diese Funktion bis dato nicht mitbringt, ist die Lösung hierfür ein Script. Trevor Morris hat mit seinen beiden Scripts »Distribute Layer Spacing Vertical« und »Distribute Layer Spacing Horizontal« genau diese Funktion nachgebaut und ergänzt damit die von Photoshop bereitgestellte Funktion »Um horizontale Mittelachse verteilen«.

screenshot-website

Mit den Scripts können Ebenen sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gruppen ausgerichtet werden.

[Update 1.10.18: Photoshop CC 2019 bietet diese Funktionalität nun.]

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Mischt Photoshop Farben falsch?

photoshop-80px
Einleitung
Dieses Thema setzt ein gewisses Grundwissen über die Gammacodierung voraus. Wer will, kann sein Wissen daher in meinem Artikel »Gamma und Gammakorrekturen verstehen« auffrischen.

Gammacodierung vs. lineare Codierung
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Photoshop RGB-Farben mischen kann: unter Berücksichtigung des im Dokument definierten Gammas oder mit einem linearen Gamma (auch Gamma 1,0).

Sehen wir uns zunächst an, wie Photoshop mit den Standardeinstellungen arbeitet, also unter Berücksichtigung des Dokument-Gammas:

Die meisten Anwender kennen wahrscheinlich solche Ergebnisse, wie sie zum Beispiel beim Weichzeichnen oder beim Malen mit weichen Pinselspitzen entstehen:

example-gamma-encoded-mixing


Ich spreche von den dunklen Stellen, die beim Mischen von zwei Farben entstehen. Diese sehen im ersten Augenblick nicht unbedingt so aus, wie wir sie erwarten würden. Doch warum ist das so?

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Neutrales Tiefschwarz (mit Photoshop ermitteln)

Das Tiefschwarz bezeichnet in der Druckvorstufe ein Schwarz, welches Anteile von Cyan und/oder Magenta und/oder Gelb beinhaltet. Denn 100 % reines Schwarz wirkt gedruckt eher wie ein dunkles Grau und daher versucht man, mithilfe der anderen Grundfarben, das Schwarz satter zu machen.

Vergleich
Im Prinzip reicht es schon aus 50 % Cyan hinzuzugeben, um ein sattes Schwarz zu erhalten. Das Problem dabei ist aber, dass dadurch ein kühles, blaustichiges Schwarz entsteht. Dem kann man entgegenwirken indem man auch noch Magenta oder Gelb hinzufügt. Es gibt verschiedene »Standard-Kombinationen«, die sich im Offsetdruck etabliert haben, um ein neutrales Tiefschwarz zu erzielen – zum Beispiel 60/40/40/100. Mit einer Google-Suche wird man hier schnell fündig. Ich möchte hier jedoch zeigen, wie man das »Problem« mit Colormanagement bzw. der Farbmetrik löst.Weiterlesen ...
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Was sind Photoshop-Raw-Dokumente? Und wofür braucht man sie?

photoshop-80px
Bei Photoshop-Raw-Dokumenten, also Dateien mit der Endung .raw, handelt es sich um Dokumente, die keinen Header (also nur Bilddaten) enthalten. Photoshop fragt daher beim Öffnen solcher Dateien auch genau nach den Bestandteilen, die normalerweise im Header gespeichert werden. Also beispielsweise nach der Anzahl der Kanäle, der Bittiefe und so weiter. Im Grunde bestehen Photoshop-Raw-Dateien nur aus Byte-Folgen, die die Farbinformationen des Bildes beinhalten.

Entwickelt hat Adobe diese Möglichkeit, damit auch undokumentierte (nicht unterstützte) Formate geöffnet werden können. Benutzt werden diese Dateien jedoch nur im medizinischen und technischen Bereich. In der Druckvorstufe haben sie – bis auf ein paar Ausnahmen, aber dazu später mehr – nichts zu suchen. Sie dürfen also auf keinem Fall mit Camera-Raw-Dateien (den Raw-Dateien von Digitalkameras) verwechselt werden.Weiterlesen ...
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TIFF-Speicheroptionen in Photoshop

Photoshop Icon
Nachdem ich vor einiger Zeit schon über die JPEG-Speicheroptionen geschrieben habe, möchte ich heute die TIFF-Speicheroptionen erklären. Unter anderem gehen wir der Frage nach, welche Komprimierungsart wann benutzt werden sollte und ob ein Mac-User auch ein IBM-PC-TIFF öffnen kann?

Beim Speichern eines TIFFs begegnet uns zunächst dieses Dialogfenster:

TIFF Speicheroptionen bei 8- oder 16-Bit-Bilder

Was steckt hinter diesen Einstellungen?

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Pfade zwischen Photoshop und Illustrator austauschen

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Photoshop und Illustrator werden gerne gemeinsam bzw. ergänzend benutzt. Manchmal ist es bei der Arbeit daher notwendig, Pfade aus Photoshop in Illustrator zu verwenden bzw. Pfade aus Illustrator in Photoshop zu verwenden. Wie kann man diese Pfade aber austauschen, sodass sie editierbar bleiben?
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Farbprofile aufräumen

photoshop-80px
Wer viel mit Photoshop arbeitet, kennt vielleicht auch die langen Drop-Down-Menüs in den Farbeinstellungen bzw. im »Profil zuweisen«- und »Profil umwandeln«-Dialog.

drop-down-profile

Bei der täglichen Arbeit, können diese den Workflow richtig bremsen. Darüber hinaus ist auch die Trennung in die zwei Bereiche ärgerlich (siehe Screenshot). Schuld daran sind die vielen Ordner, in denen Farbprofile abgelegt werden (können). Mac OS X installiert automatisch mit dem ColorSync-Dienstprogramm Profile und auch Photoshop kommt mit einer Menge ICC-Profile daher. Meist benötigt man die alle nicht (da sie sich entweder nicht für den europäischen Markt eignen oder veraltet sind). Weiterlesen ...
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PSO Coated v3 und PSO Uncoated v3 sind hier

colormanagement-80px
Nachdem gestern der offizielle Kick-off zur Fogra 51 und Fogra 52 stattfand, stehen nun auch die passenden Farbprofile auf der ECI-Seite zum Download bereit.


Was ist neu?
Die beiden Standard-Profile für den Druck auf gestrichenem und ungestrichenem Papier firmieren nun unter den Namen PSOcoated_v3.icc und PSOuncoated_v3_FOGRA52.icc und ersetzen damit das alte ISOcoated_v2_eci.icc und PSO_Uncoated_ISO12647_eci.icc. Die neuen Profile basieren auf den Charakterisierungsdaten »Fogra 51« und »Fogra 52«. Beim neuen Uncoated-Profil ist das schon am Dateinamen erkenntlich, beim Coated-Profil wurde unerklärlicherweise auf den Namenszusatz verzichtet. Die Charakterisierungsdaten kann man hier downloaden.Weiterlesen ...
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JPEG-Speicheroptionen in Photoshop

Speicheroptionen

Photoshop bietet dem Anwender beim Speichern eines JPEGs viele Optionen. Sie treten jedoch an zwei verschiedenen Stellen auf. Die ersten Einstellungsmöglichkeiten befinden sich im unteren Drittel des Speichern-Dialogs. Die wichtigste Option ist hier wohl die Möglichkeit, das Farbprofil einzubetten. Fast alle anderen Optionen sind aufgrund der fehlenden Unterstützung ohnehin ausgegraut.

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Photoshop Tipps, Tricks und Geekfacts #2

1. Pinselvorgaben vs. Werkzeugvorgaben
Beim Erstellen einer Pinselvorgabe wird alles gespeichert, was in der Pinselpalette konfiguriert werden kann. Beim Speichern einer Werkzeugvorgabe werden darüber hinaus auch noch die Einstellungen, die man in der Optionsleiste konfigurieren kann, gespeichert. Beispielsweise die Deckkraft oder der Fluss.

Werkzeugvorgabe

2. Aktionen einfach speichern

Actions Palette

Ich habe meine Aktionen in mehreren Sätzen organisiert. Da ich die Aktionen auch regelmäßig aktualisiere, speichere ich sie auch öfters. Photoshop kann aber nur jeden Satz einzeln speichern. Es geht aber auch komfortabler, denn Photoshop hebt unter folgendem Ordner ein Backup der Aktionen auf:
Macintosh HD > Benutzer > User > Library > Preferences > Adobe Photoshop CS6 Settings > Actions Pallete.psp. Ich sichere daher immer nur diese eine Datei. Will ich die Aktionen nach einer Neuinstallation, Crash etc. wieder laden, ziehe ich nur die gesicherte Datei in den entsprechenden Ordner und alles ist wieder wie zuvor.

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Die Rolle des Profile Connection Space

colormanagement-80px
Der geräteunabhängige Profile Connection Space verbindet im ICC-Colormanagement den Quellfarbraum mit dem Zielfarbraum. Er stellt somit das vermittelnde, neutrale Farbmodell dar. Beim Profile Connection Space, oder kurz PCS, handelt es sich entweder um LAB oder XYZ.

In vielen Lehrbüchern und Fachartikeln werden Farbraumtransformationen daher wie folgt dargestellt:

Quelldatei mit Quellprofil > Wandlung nach PCS > Wandlung ins Zielprofil

Die Konvertierung eines RGB-Bildes nach CMYK schaut dann beispielsweise so aus:

RGB: 200/150/0 > LAB: 65|25|83 > CMYK: 2/45/100/11

Diese Darstellung ist aber irreführend, da sie den Anschein erweckt, dass beim Konvertieren das Bild zunächst nach LAB konvertiert wird und im zweiten Schritt von LAB ins Zielprofil. Tatsächlich werden aber vor dem Konvertieren das Quell- und das Zielprofil direkt miteinander verknüpft. Somit wird vorerst nur eine Übersetzungstabelle (Link-Table) geschaffen, die unter Berücksichtigung diverser Parameter (wie Rendering Intent, Tiefenkompensation etc.) die entsprechenden Tabellen (A2B des Quellprofils und B2A des Zielprofils) mithilfe des Profile Connection Space verbindet. So entsteht ein temporäres »DeviceLink-Profil«, welches die Bildpixel direkt vom Quell- ins Zielprofil konvertiert. Das heißt, dass sich die eigentlichen Bildinformationen, also die Pixel, zu keinem Zeitpunkt im PCS befinden. LAB oder XYZ ist also kein Zwischenschritt bei der Konvertierung der Bilder, sondern nur einer bei der Verknüpfung der beiden Profile bzw. der beiden Tabellen.Weiterlesen ...
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Rauschen erzeugen mit Photoshop

Weichzeichner-Galerie
Es gibt in Photoshop mehrere Wege, Rauschen zu erzeugen. Es gibt aber auch mehrere Möglichkeiten, wie man dieses Rauschen hinzufügt. Einerseits kann man es direkt auf die Ebene anwenden, andererseits besteht auch die Möglichkeit, non-destruktiv zu arbeiten. Ich bevorzuge eindeutig letztere Variante. Die Vorgehensweise ist folgende:

Man erstellt eine neue Ebene, füllt diese mit 50 % Grau (Bearbeiten > Fläche füllen > 50 % Grau) und stellt die Füllmethode auf »Ineinanderkopieren« oder »Weiches Licht«. Die Filter wendet man anschließend auf diese Ebene an. Hiermit befindet sich das Rauschen auf einer separaten Ebene und kann jederzeit wieder gelöscht oder mittels Deckkraft-Regler verringert werden.Weiterlesen ...
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Pantone Plus Series: Fehler bei der alphanumerischen Suche nach Farben in den Adobe-Programmen

Die digitalen Pantone-Bibliotheken sind derzeit von zwei lästigen Fehlern befallen.
Gehen wir sie kurz durch:

Fehler 1: Die alphanumerische Suche funktioniert nicht.
Hier muss ich etwas ausholen: Die Pantone-Bibliotheken bzw. die zugrundeliegenden acb-Dateien (Adobe Color Book) sind so aufgebaut, dass es einen Prefix, einen Postfix und einen variablen Teil gibt.

Bildschirmfoto 2015-05-28 um 10.54.20

In InDesign sieht man das ganz gut: »PANTONE « ist der Prefix, im Falle von Solid Coated ist » C« der Postfix. Die Nummer »566« ist der variable Teil, also der Teil, der vom User parametriert wird.

In den von Adobe ausgelieferten Bibliotheken ist das auch in der Dateistruktur so erkennbar:Weiterlesen ...
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Photoshop Tipps, Tricks und Geekfacts #1

1. Photoshop auf Englisch umstellen
Um Photoshop (temporär) auf Englisch umzustellen, muss man die Datei „tw10428.dat“ bloß an einen anderen Ort verschieben. Beim nächsten Start öffnet Photoshop in Englisch. Verschiebt man sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den Ursprungsordner, startet Photoshop wieder in Deutsch.

Photoshop Englisch Support Files

2. Bildgröße bzw. Arbeitsfläche eines offenen Dokuments an ein anderes offenes Dokument angleichen:
Manchmal möchte man ein Dokument an die Größe eines anderen Dokuments angleichen. Natürlich kann man sich die Maße notieren und das Dokument mittels Bearbeiten > Bildgröße oder Arbeitsfläche dementsprechend anpassen. Einfacher geht es aber, wenn man bei geöffnetem Bildgröße- bzw. Arbeitsflächendialog auf Fenster und anschließend ganz unten im Menü auf das Zieldokument klickt. Die Werte werden dann automatisch eingetragen.

Photoshop BildgroesseWeiterlesen ...
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Neu in Photoshop CC 2015

Adobe Photoshop CC 2015

Vor ein paar Tagen erschien die neueste Version von Photoshop. Die Frage, ob sich ein Update lohnt, stellt sich aufgrund des Abomodells zwar für viele Anwender nicht mehr, ich möchte sie hier zur Einleitung aber dennoch beantworten: Aus Sicht eines Bildbearbeiters lohnt es sich nicht. Wer also noch mit CS6 arbeitet, »muss« wegen CC 2015 nicht auf das Abomodell umsteigen. Das heißt aber nicht, dass es keine Neuheiten gibt. Es handelt sich um ein feines Update, aber um keine revolutionären neuen Features. Das ist jedoch keinesfalls schlecht. Vorhandenes verbessern und nicht um jeden Preis Features erfinden, halte ich immer für eine gute Idee.Weiterlesen ...
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Bits und Bytes (8 vs. 16 Bit)

In der digitalen Bildbearbeitung spielen Bits und Bytes eine wichtige Rolle. Unter Bildbearbeitern ist die Frage, ob Bilder im 8- oder 16-Bit-Modus bearbeitet werden sollen, sogar häufig der Auslöser für lange Diskussionen. Worum geht’s da eigentlich?

Grundlagen
Sehen wir uns zunächst an, wie wir Farben mit Zahlen kodieren. Im Grunde ist das System simpel: Farben bestehen aus Kanälen und jeder dieser Kanäle ist in Tonwertstufen unterteilt. Wie alles andere auch, wird Farbe aber nicht als einfache Zahl, sondern in Bits verarbeitet und gespeichert. Das Bit ist in der Informationsverarbeitung die kleinste Einheit und kennt genau zwei Zustände: 0 oder 1. Aus oder An.

Vergleich-BitsWeiterlesen ...
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Photoshops 16-Bit-Modus

Wertebereich
Photoshop bietet die Möglichkeit, 16-Bit-Daten zu verarbeiten. Allerdings nur nominell, denn intern handelt es sich dabei um sogenannte 15+1 Bit »unsigned« (vorzeichenlos). Die Werte reichen daher nicht von 0 bis 65535, wie es bei echten 16 Bit theoretisch möglich wäre, sondern von 0 bis 32768 (32769 Werte). Auch das ist aber eine Besonderheit, da mit »normalen« 15 Bit nur ein numerischer Wert zwischen 0 und 32767 darstellbar ist. Das 16. Bit wird also nur für den letzten Wert (32768) benötigt. 16 Bit heißt also nicht, dass der maximale Wert 65536 ist, sondern nur, dass die Werte 16 Bit benötigen, um repräsentiert zu werden.

Der Grund für diese Arbeitsweise ist, dass es dadurch eine definierte Mitte gibt. 50 % fällt somit auf einen definierten Wert und nicht, wie in 8 Bit, zwischen zwei Werte. Das ist beispielsweise für die Berechnung der Füllmethoden wichtig.Weiterlesen ...
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Photoshop: 3 Inputs zu Smartobjekten

photoshop-80px
1. Warum werden Smartfilter beim Transformieren eines Smartobjekts nicht mitskaliert?

Beim Transformieren eines Smartobjekts oder auch beim Ändern der Pixelmaße (Bild > Bildgröße… ) eines Dokuments werden Smartfilter nicht mitskaliert. D.h. ein Gaußscher Weichzeichner mit einem Radius von 10 Pixel hat auch nach dem Verdoppeln der Pixelmaße einen Radius von 10 Pixel. Konsequenterweise müsste sich dieser aber auch verdoppeln, um das optische Erscheinungsbild zu bewahren. Diese Problematik erlebe ich sehr häufig, ebenso wie die darauf folgende Frage, ob man das nicht irgendwo einstellen kann. Die Antwort lautet: Nein, kann man nicht. Und warum das so ist, hat Chris Cox im Photoshop Forum erklärt:

Unfortunately we don't have visibility into the parameters of all the filters to scale them, nor a way to determine the limits of each filter to know if we may scale beyond the limits of the filter.


Was kann man nun machen? Wie immer führen viele Wege ans Ziel:Weiterlesen ...
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Fläche füllen: Photoshop CS5 vs. CS6+

CS6 vs. CS5

Bis inklusive Photoshop CS5 konnte man mit dem Befehl Bearbeiten > Fläche füllen > 50 % Grau bzw. Weiß oder Schwarz füllmethoden-neutrale Farbflächen anlegen. Seit Photoshop CS6 ist dies im CMYK-Farbmodus nicht mehr möglich.

Bevor ich näher auf die Änderung eingehe, hier noch eine kurze Einleitung zu »neutralen Farben«: Weiterlesen ...
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