17.09.17 | Kategorie:
InDesignAus rein technischer Sicht handelt es sich bei einer IDML-Datei (InDesign Markup Language) lediglich um ein komprimiertes Archiv mehrerer XML-Dateien, die zusammen die Struktur und den Inhalt eines InDesign-Dokuments beschreiben. Als Anwender kann man sich diesen Umstand zu nutze machen, da man eine IDML-Datei sozusagen in ihre Einzelteile zerlegen kann. Die einzelnen Dateien können später aber auch wieder in eine IDML-Datei zusammengefügt werden. Hilfreich ist diese Tatsache beispielsweise bei fehlerhaften Dokumenten. Denn über diesen Umweg, kann man Änderungen sozusagen direkt »am Code« des Dokuments vornehmen, ohne das man InDesign dazu benötigt.
Ein praktisches Beispiel sind Farben, die sich in InDesign nicht löschen lassen. Über die XML-Datei können diese problemlos entfernt werden.
Dieser Artikel soll dabei helfen, den grundlegenden Aufbau solch einer IDML-Datei zu verstehen.
Wie kommt man nun zu diesen Einzelteilen?
Zunächst exportiert man die InDesign-Datei als IDML. Anschließend muss man diese Datei manuell mit dem Suffix .zip versehen. Diese Datei muss dann entpackt werden. Vorsicht: Das systeminterne Archivierungsprogramm von macOS versagt bei diesen Dateien. Mit Stuffit Expander, The Unarchiver etc. gibt es keine Probleme. Beim Zusammenfügen müssen die Dateien wieder als Zip-Archiv komprimiert werden. Allerdings darf auch das nicht mit dem macOS-Archivierungsprogramm geschehen.
Kommen wir nun zum Aufbau – der Anatomie – eines IDMLs:
Typsicher Aufbau eines IDMLs
Ein IDML-Dokument besteht aus folgenden Ordner und Dateien:
- mimetype: Hierbei handelt es sich lediglich um die Klassifizierung der Daten
- designmap.xml: Eine Übersichtsdatei, die Referenzen zu allen anderen XML-Dateien beinhaltet. Erkennen kann man die Referenzen an dem Präfix »idPkg:«.
Ordner »META-INF«:
Enthält Information zu Encodierung und Dateiaufbau.
Ordner »Resources«:- Fonts.xml: In dieser Datei werden alle verwendete Schriften aufgelistet.
- Graphics.xml: Beinhaltet alle Farbfelder, Verlaufsfelder und Konturenstile.
- Preferences.xml: In diesem XML-Dokument speichert InDesign alle Voreinstellungen des Dokuments. (Programmvoreinstellungen werden darin nicht gespeichert.)
- Styles.xml: Hier werden alle Einstellungen der Absatz-, Zeichen-, Tabellen- und Objektstile, Überfüllungsvorgaben und Inhaltsverzeichnisformate gespeichert.
Ordner »MasterSpreads«:
Hier wird für jede Musterseite eine XML-Datei abgelegt.
Ordner »Spreads«:
Hier wird für jede Inhaltsseite eine XML-Datei abgelegt.
Ordner »Stories«:
Jeder Textrahmen im Dokument bekommt hier eine eigene XML-Datei.
Ordner »XML«:
- BackingStory.xml: Listet InDesign Seitenobjekte und deren XML-Tags auf.
- Tags.xml: Speichert alle benutzten XML-Tags des Dokuments.
- Mapping.xml: Listet alle Mapping-Beziehungen zwischen XML-Tags und Stilen auf.
Tags: IDML