Hat man jedoch versucht, ein Ebenen-Dokument über den »Speichern unter«-Dialog als JPEG zu speichern, speicherte Photoshop zwangsweise als Kopie:
Auch hier blieb somit das Ausgangsdokument offen. Das machte auch Sinn, denn das Speichern vom JPEG sollte nicht den Eindruck erwecken, man würde hier ein gleichwertiges Dokument mit allen Ebenen oder sonst was speichern. Adobe hat also versucht mit diesem Verhalten den Verlust von Daten zu verhindern.
Seit Photoshop 22.4.0 gibt es nun aber drei Varianten beim Speichern:
»Speichern« macht das, was es auch vorher schon machte. »Speichern unter« hingegen verhält sich etwas anders: Hat man ein Ebenen-Dokument offen und möchte es mittels »Speichern unter« als JPEG speichern, wird man scheitern, denn Photoshop bietet nun nur noch jene Dateiformate an, die das aktuelle Dokument in ihrer Gesamtheit speichern können – soll heißen, mit all den Features, die das Dokument gerade aufweist. Das können Ebenen sein, die eben in JPEGs nicht möglich sind, aber auch andere Eigenschaften, wie z.B. mehr als 8-Bit Farbtiefe, was mit JPEGs ebenso nicht möglich ist.
Werden Features wie Ebenen von einem Dateiformat nicht unterstützt, werden sie im neuen Speichern-unter-Dialog nicht mehr angezeigt.
Will man so ein Dokument nun als JPEG speichern, muss man den neuen Befehl »Kopie speichern« bemühen.* Dieser bietet weiterhin alle möglichen Dateiformate an. Dem Dateinamen wird automatisch der Zusatz »Kopie« hinzugefügt. Das soll dem Benutzer wieder eindeutig klar machen, dass hier ein neues Dokument entsteht, das mitunter eben nicht dem Original gleicht. Also wie schon vorher, versucht man hier wieder, den Verlust von Daten zu verhindern. Das ist gut gemeint, führt aber leider in der Praxis dazu, dass nun immer beim Speichern von JPEGs der Zusatz »Kopie« manuell gelöscht werden muss.
Vorsicht ist auch bei alten Benutzergewohnheiten geboten: Die meisten User nutzen Tastaturkürzel – das Kürzel Umschalt + Command + S für das alte »Speichern unter« gilt nun standardmäßig für »Kopie speichern«. Das resultierende Verhalten kann etwas verwirren. Wer Aktionen mit Speichern-Funktionen nutzt, muss diese eventuell auch neu aufnehmen, da das gewünschte Verhalten unter Umständen nicht mehr funktioniert.
Dazu kommt, dass Ebenendokumente beim »Speichern unter« als TIFF, nicht mehr auf eine Ebene reduziert werden können:
Diese Option steht ab jetzt nur mehr über den Befehl »Kopie speichern« zur Verfügung. Das ist zwar, was die neue Speicherlogik betrifft, ein konsequenter Schritt – nervt aber dennoch.
Die Umstellung trifft Windows- und Mac-Nutzer gleichermaßen, gemacht wurde sie aber für letztere. Und das nicht ganz freiwillig. Apple strich nämlich schon mit macOS Catalina ein paar APIs aus dem Betriebssystem, sodass das alte Verhalten von Adobe nicht mehr fehlerfrei abgebildet werden konnte. Man entschied sich daher nun für diese Lösung:
Quelle: feedback.photoshop.com
*Abgesehen natürlich von »Schnell-Export«, »Für Web speichern« etc.
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